Fürstenfeldbruck:Frohe Kunde für die Heimatgilde

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Die Heimatgilde genießt wegen ihrer Jugendarbeit einen guten Ruf - hier ein Auftritt der Brucker Kids im Fasching. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Brucker Verein muss für Hilfe des Bauhofs auch künftig nicht mehr Geld bezahlen

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Der schwelende Konflikt zwischen Stadt und Heimatgilde wegen der neuen Richtlinien bei der Förderung scheint beigelegt zu sein. Ein klärendes Gespräch, an dem zwei Vertreter der Stadtverwaltung, Kulturreferent Klaus Wollenberg (FDP) und sein Stadtratskollege Peter Glockzin (CSU) sowie Daniel Brando und Leo Leckenwalter von der Heimatgilde teilnahmen, mündete SZ-Informationen zufolge in einen Konsens.

Gildemeister Brando hatte sich am Rande der jüngsten Stadtratssitzung enttäuscht geäußert über die seit Januar geltenden neuen Förderrichtlinien der Stadt. Nach gründlicher Recherche stellte sich nun aber heraus, dass der traditionsreiche Verein, der seit mehr als 70 Jahren besteht und Veranstaltungen wie Weinfest, Sommernachtsfest, Silvestergala, Faschingsbälle, Faschingstreiben sowie Weiberfasching organisiert, von der novellierten Regelung sogar profitieren dürfte. Auch deshalb, weil nun die Jugendarbeit besonders honoriert wird - mit 50 Euro pro Jugendlichem und Jahr.

Brando hatte auch im Gespräch mit der SZ zunächst seine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass der Verein künftig für Leistungen des Bauhofs zahlen müsse und sich damit Feste trotz des ehrenamtlichen Einsatzes vieler Helfer möglicherweise nicht mehr rechnen könnten. Klaus Wollenberg zeigte sich nach dem Gespräch zuversichtlich: "Die Kuh ist vom Eis". Die Stadt will an der weitgehenden Umstellung auf Pauschalen festhalten - jeder Verein erhält auf Antrag jeweils bis zu 500 Euro für bis zu drei Veranstaltungen pro Jahr.

Besonders wichtig waren der Heimatgilde freilich die Leistungen des Bauhofs beim Aufbau von Bühnen oder Absperrungen. Wie sich nun nach eingehender Prüfung ergab, genießt die Heimatgilde hier ein Privileg, das auch nicht angetastet werden soll. 2004 hatte der damalige Oberbürgermeister Sepp Kellerer (CSU) bestätigt, dass die Heimatgilde beim Sommernachtsfest für die Hilfe des Bauhofs nichts bezahlen muss und sich bei anderen Veranstaltungen mit der Hälfte an den Kosten beteiligen muss. 2010 legitimierte der Hauptausschuss dieses Verfahren. Auch andere Brucker Vereine kommen seither - auf Antrag - in den Genuss der subventionierten Bauhofleistungen. Ausgenommen sind rein kommerzielle Veranstaltungen wie Modenacht oder Autoschau. Im Haushalt gibt es unter dem Punkt "Sonstige Heimatpflege" ein Budget in Höhe von 20 000 Euro.

Worauf das Privileg der Heimatgilde exklusiv beim Sommernachtsfest zurückgeht, lässt sich so genau offenbar nicht mehr feststellen. Wollenberg vermutet, es könnte damit zu tun haben, dass das Wirken des Vereins honoriert werden sollte, der sich Ende der Vierzigerjahre wohl als erster in Bruck gründete.

Für das Sommernachtsfest sowie zwei weitere Veranstaltungen der Heimatgilde beziffert Wollenberg die Zuschüsse über Leistungen des Bauhofs auf brutto etwa 8000 Euro. Unterm Strich fahre die Heimatgilde wegen der zusätzlichen Jugendförderung sogar besser als bisher, was der Kulturreferent für vertretbar hält.

© SZ vom 30.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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