Fürstenfeldbruck:Freiluftspektakel

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Während sonst nur im alten Schlachthof gespielt wird, findet das Subkultur Open-Air auch im Hof des denkmalgeschützten Gebäudes statt. (Foto: Johannes Simon)

Am Wochenende findet im alten Schlachthof in Fürstenfeldbruck das traditionelle Open-Air-Festival der Subkultur statt. Die Besucher dürfen sich auf einen Musiker aus England und einen DJ in einem alten Caravan freuen

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Das alte Schlachthofgelände verwandelt sich an dieser Wochenende wieder einmal zum Feierareal. Denn am Freitag und Samstag findet dort wieder das mittlerweile traditionsreiche Subkultur Open-Air statt. Den Veranstaltern ist es gelungen, erneut ein interessantes Programm zusammenzustellen, von Rap über Indierock bis zu experimentellen Tönen. Außerdem gibt es diesmal einen zweiten Bereich, in dem DJs auflegen, den "Clubhotel Caravan Floor", Wie der Name schon sagt, wird Said Jalilzadeh dabei einen alten Caravan beschallen. Das Festival beginnt am Freitag um 16 Uhr und am Samstag um 14.30 Uhr mit einem Völkerballturnier.

"Wir haben wieder Bands aus der Region genauso wie Bands, die von weiter weg kommen", betont Aline Pronnet vom Organisationsteam. Damit hebt sich das Open-Air von anderen Veranstaltungen ab, die oft nur Bands aus dem Münchner Umland einladen. Eröffnet wird die Veranstaltung am Freitag von "Shumba Drums", einer Gruppe, die aus Brucker Flüchtlingen besteht. Danach betritt Matthew Austin, ein Singer-Songwriter aus Manchester die Bühne. Er war bereits bei einem Konzert im Schlachthof zu hören - so wie die meisten Bands, die an den beiden Tagen zu Gast sind. Aus Fürstenfeldbruck wird neben den Trommlern noch die Rockband Vorstadtwolf auftreten. In den Umbaupausen und am späten Abend sind dann verschiedene DJs zu hören.

Das erste Subkultur Open-Air wurde 1996 veranstaltet, zwei Jahre nach Gründung des Vereins. Drei Jahre wurde dann an verschiedenen Orten gespielt, bevor die Subkultur 1999 in den alten Schlachthof ziehen durfte. Was als Provisorium gedacht war, hat sich allerdings bis heute nicht geändert. Lediglich 2011 stand das Projekt auf der Kippe, als der Eichenauer Rüdiger Veith darüber nachdachte, eine Dependance seiner Pop-Hochschule auf dem Gelände zu errichten. "Wir haben damals klar gezeigt, dass wir bleiben wollen", erzählt Pronnet. Letztendlich wurde nichts aus der Idee und die Subkultur konnte ihre Heimat behalten.

Die Arbeit der Subkultur, die regelmäßig Konzerte im alten Schlachthof veranstaltet, bezeichnet Pronnet als wichtigen Teil der Jugendkultur im Landkreis: "Wir bieten etwas für die Jugendlichen an, aber wir sind kein JUZ, in dem man nur rumhängt". Vielmehr sei die Subkultur einmalig im Landkreis, weil die Veranstaltungen ehrenamtlich von Jugendlichen für Jugendliche organisiert werden. Auch dass ein Schlachthof, von denen deutschlandweit ja viele als Kulturräume genutzt werden, von Jugendlichen und nicht von professionellen Veranstalten betrieben wird, sei etwas ganz Besonders. 400 Mitglieder hat der Verein aktuell. Besonders schön sei, dass die Arbeit der Subkultur nicht nur eine Freizeitbeschäftigung für die Besucher bietet, sondern dass einige Mitglieder des Vereins dadurch zu ihren Berufen gefunden haben. So wurde die Firma Mainstage, die auch die Bühne für das Open-Air stellt, von ehemaligen Mitgliedern gegründet. Andere sind später Zimmerer, Schreiner oder Technikkauffrau geworden.

Nicht ganz zufrieden ist man mit der Zusammenarbeit mit der Stadt. Auch wenn Pronnet betont, dass das Verhältnis sich und Klaus Pleil verbessert habe - im Gegensatz zum maroden Zustand des Gebäudes. "Man fragt sich schon, warum Herr Pleil in seinem Wahlprogramm geschrieben hat, wie wichtig ihm der Verein und der Schlachthof sind, bis heute aber nichts konkretes passiert ist", sagt Pronnet. Es sei zwar schön, dass das Gebäude des Architekten Adolf Voll unter Denkmalschutz steht. "Dann muss man aber auch dafür sorgen, dass der Baubestand erhalten wird", so Pronnet. Dazu gehöre auch der marode Putz, der bei jeder Berührung von der Wand bröckelt. Mit diesen Problemen wollen sich Verantwortlichen aber erst wieder nach dem großen Fest beschäftigen.

Subkultur Open-Air im alten Schlachthof, Freitag, 31. Juli von 16 Uhr an und Samstag, 1. August, von 14.30 Uhr an. Der Eintritt kostet 7 Euro für beide Tage, weiter Informationen unter www.subkultur-ffb.de.

© SZ vom 30.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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