Fürstenfeldbruck:Freibier!

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OB-Kandidat Florian Weber hat seine Unterschriften beisammen, Lutzeier und Staffler buhlen noch

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Egal was der Wahlkampf noch bringt und wie die OB-Wahl in Bruck am Ende ausgeht, die drei unabhängigen Bewerber haben schon mal für spannende Unterhaltung gesorgt, nachdem das Publikum auf inhaltliche Debatten bislang vergeblich wartet. Am Donnerstag geriet Thomas Lutzeier vor dem Rathaus mit einem Unterstützer von Florian Weber aneinander, der angeblich das Gerücht in die Welt gesetzt hatte, Lutzeier habe seine Kandidatur aufgegeben.

229 Brucker hatten für Florian Weber unterschrieben und damit ausreichend viele, damit er offiziell als Oberbürgermeister kandidieren kann. (Foto: Günther Reger)

Möglicherweise liegen bei einigen die Nerven blank, denn die Zeit läuft. Bis Montagmittag braucht jeder der drei parteilosen Bewerber die Unterschriften von mindestens 215 wahlberechtigten Brucker Bürgern, sonst ist die Kampagne beendet. Lutzeier, Weber, Elisabeth Staffler und ihre Freunde postieren sich deshalb immer wieder vor dem Gebäude, um Passanten zu animieren. Ein Lutzeier-Fan bekam dabei von einem Weber-Anhänger am Donnerstag angeblich zu hören, Lutzeier sei zurückgetreten. Der fragte bei seinem Kandidaten nach und stellte fest, dass es sich um Fake-News handelte. Lutzeier erschien daraufhin höchstpersönlich und stellte den Weberianer zur Rede.

Der Eklat wurde hinterher in den sozialen Medien breit getreten. Der Weberianer gab zu Protokoll, er habe lediglich eine Frage formuliert. Lutzeier habe ihn beleidigt, mit einer Klage gedroht und geäußert, ihn am liebsten schlagen zu wollen. Der wiederum sprach von Wahlbetrug, das sei kein Kavaliersdelikt. "Geschlagen habe ich ihn natürlich nicht, auch wenn eine bayerische Watschn verdient gewesen wäre", schrieb Lutzeier. Florian Weber hielt sich während des Vorfalls im Rathaus auf und kam erst später dazu. "Ich kenne nur die widersprüchlichen Aussagen. Auf jeden Fall haben wir keinen Antiwahlkampf gemacht", versicherte er der SZ. Lutzeier berichtete, er habe inzwischen mit Weber gesprochen und dieser habe sich für die Aussage seines Unterstützers schriftlich entschuldigt. "Für mich ist der Fall damit erledigt." Er hat schließlich andere Sorgen. Bereits am Donnerstagabend hatte Weber das Quorum erreicht. Insgesamt 229 Unterschriften hat der ehemalige BBV-Stadtrat und Ortsvorsitzende der Satirepartei "Die Partei" beieinander. Er und seine Anhänger können sich das Freibier schmecken lassen, das das Team von der Unterhaus-Kneipe dagegen gewettet hatte. Auf dem zweiten Platz liegt Elisabeth Staffler mit 180 Unterstützern, die bislang kommunalpolitisch gar nicht in Erscheinung getreten ist.

Lutzeier hingegen hatte am Freitagmittag erst 124 Stimmen erreicht und scheint abgeschlagen. "Das Ergebnis ist mittelmäßig, aber wir geben nicht auf. Am Montag werfen wir noch mal alles in die Waagschale, kündigte er an. Der Endspurt bleibt spannend, weil solcher Einsatz durchaus lohnt, wie sich am Freitag zeigte. Den ganzen Vormittag standen Staffler und Lutzeier vor dem Rathaus, in der Zeit erhöhte sich ihre Stimmenzahl um jeweils ein Drittel. Lutzeier kritisierte, dass das Rathaus am Freitagnachmittag und am Samstagvormittag geschlossen ist, was Berufstätige benachteilige. Dafür können alle drei Unabhängigen am Sonntag bei der ersten Podiumsdiskussion der OB-Kandidaten, organisiert vom Stadtjugendrat (17 Uhr, VHS Niederbronner Weg), unter den Jungwählern punkten.

© SZ vom 25.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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