Fürstenfeldbruck:Französisches Lebensgefühl

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Ulrike Röper zeigt Fotos von Festen aus dem Périgord

Von Johanna Kiermaier, Fürstenfeldbruck

Immer wieder veranstaltet die Künstlerin Ulrike Röper Fotoausstellungen in ihren privaten Kellerräumen, zu denen sie vor allem Bekannte einlädt und von denen man meist nur durch Mundpropaganda erfährt. Weil Röper die Wohnung verkauft, findet nun unter dem Titel "Vive la France" die vorerst letzte "Kunst im Keller" statt. Eine Fortsetzung wird allerdings bereits geplant.

Die Ausstellung unter dem Motto "Fêtes et Bêtes" oder "Von Viechern und Festen" ist eine fotografische Hommage an das Leben im grünen Périgord, einer ländlichen und dünn besiedelten Region im Südwesten Frankreichs. Die Fotos entstanden auf Reisen in den vergangen Jahren. Eine Vielzahl an traditionellen Festen sind auf den Fotos abgebildet - ob Feuerfeste, Landwirtschaftsfeste oder Stuntshows. Gezeigt werden dabei die Darbietungen, Schausteller, Besucher und das kulinarische Angebot der Festivitäten. Das Motto der Ausstellung beinhalte im Grunde alle lokalen Spektakel, wie Röper es bezeichnet. Dazu gehören auch Tiere, die einen hohen Stellenwert in der durch Landwirtschaft geprägten Region haben.

Ulrike Röper ist eine leidenschaftliche Fotografin. Die aktuelle Ausstellung grenzt sich allerdings von ihren bisherigen Arbeiten ab, die sich eher durch Abstraktheit auszeichnen. Mit dem dokumentarischen Charakter der Ausstellung möchte Röper ihre Begeisterung für die französische Region ausdrücken, die sie seit 25 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann regelmäßig besucht. Bei ihrer Führung durch die ausgestellten Werke vermittelt sie durch Erzählungen lebhaft die Stimmung der französischen Lebensweise, die sie so fasziniert und die sie auf ihren Fotografien vermitteln möchte. Die Feste sind für sie Ausdruck der herzlichen und offenen Art der Franzosen.

Weil Röper die Fotos möglichst unauffällig macht, entsteht eine intime Atmosphäre. So kommt der Betrachter der Szenerie eines Volksfestes ganz nahe, weil die Fotografierten die Kamera gar nicht bemerken und sich ganz ungestört verhalten. Aus der Perspektive des Betrachters sitzt man also direkt Menschen an einer langen Tafel gegenüber, die Wein trinken und essen.

Gerade die Erzählungen von Ulrike Röper machen die Ausstellung lebendig und ermöglichen es dem Besucher, sich in die Atmosphäre ihrer Bilder hineinzuversetzen.

Fotoausstellung "Vive la France" in der Ganghoferstraße 14 in Fürstenfeldbruck, im Januar nach telefonischer Vereinbarung unter Telefon 0172/8421760

© SZ vom 05.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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