Fürstenfeldbruck:Fliegerhorst ohne Feuerwehr

Stadt lässt Zuständigkeit für den Brandschutz nun gerichtlich prüfen

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

An diesem Donnerstag ist endgültig Zapfenstreich für die Fliegerhorstfeuerwehr. Dann verlässt auch die aus vier Mann bestehende "Nachhut" den Standort Fürstenfeldbruck. Bereits seit Januar ist offiziell die Brucker Ortsfeuerwehr zuständig. Das sang- und klanglose Ende vom Lied ist das freilich längst noch nicht: Die Stadt wird nächste Woche eine Feststellungsklage beim Münchner Verwaltungsgericht einreichen, um die Zuständigkeit für den Brandschutz klären zu lassen. Sie will sich nicht den Schwarzen Peter in Form von Kosten und Verantwortung für das Militärareal sowie für die benachbarte Erstaufnahmestelle für Asylbewerber zuschieben lassen.

Zentraler Punkt: Die an der Landsberger Straße stationierte Brucker Feuerwehr kann im Alarmierungsfall die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Zehn-Minuten-Hilfsfrist nicht garantieren. Der neue Feuerwehrbedarfsplan, der nächsten Mittwoch den Stadträten vorgelegt wird, legt nach SZ-Informationen den Schluss nahe, dass eine zusätzliche Dependance in der Nähe des Fliegerhorsts gebaut werden muss - deren Größe dürfte sich am Pucher Feuerwehrhaus orientieren. Die Bundeswehr lehnt eine Beteiligung an den Kosten ab. Auch die für die Asylunterkunft zuständige Regierung von Oberbayern weist der Stadt die alleinige Verantwortung für den Brandschutz zu. Bürgermeister Erich Raff (CSU) bestätigte am Mittwoch, dass die Klageschrift bereits vorbereitet ist. Zuvor war ein Ultimatum Fürstenfeldbrucks ergebnislos verstrichen: "Höhere Stellen der Bundeswehr" hätten der Stadt mitgeteilt, dass die Entscheidung für den Abzug der Fliegerhorstfeuerwehr nicht mehr rückgängig gemacht werde.

© SZ vom 31.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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