Stille Nacht, Heilige Nacht - bis zu einer gewissen Uhrzeit trifft das auf den Landkreis an Heiligabend zu. Zumindest bis 22 Uhr. Denn dann steigt in verschiedenen Einrichtungen des Landkreises traditionsgemäß die Party nach dem Fest.
Ein seit langem beliebter Anlaufpunkt ist das Unterhaus an der Hauptstraße 25 in Fürstenfeldbruck. 35 Jahre besteht die Bar, und genauso lange öffnet sie zu Weihnachten von 22 Uhr an die Türen, sagt Besitzer Patrick Bessner. "Es ist wie ein Klassentreffen. Viele, die aus Bruck weggezogen sind, kommen über Weihnachten nach Hause und treffen sich nach der Familienfeier im Unterhaus." Dort genieße man dann Cocktails an der Bar und tanzt zu Musik von Weihnachtsmann-DJs. "Es ist aber alles sehr familiär, weil man viele altbekannte Gesichter wieder sieht." Mindestens 200 Leute finden sich dann schon mal ein. Das Alter reicht dabei von 18 bis 60 Jahren. "Ich kenne schon viele Gesichter", meint Bessner. "Ich habe an dem Tag auch Geburtstag und da lässt sich das gut verbinden."
Ähnlich wird in Gröbenzells Kultlokal "Die Hexe", Kirchenstraße 2, gefeiert. Die neuen Pächter wollen die Tradition des Vorgängers weiterführen, an Heiligabend Feierlaunigen von 22 Uhr zu öffnen. Zuerst treffe man sich auf einen Glühwein am Rathaus, danach ziehe man weiter in die Hexe, so sei die Tradition erklärt Benni, einer der Pächter. Es soll aber ein bisschen anders werden als in den vergangenen Jahren. "Wir werden es in unserem eigenen Stil machen." Benni war früher beim Film für die Lichttechnik zuständig und plant dementsprechend einige Lichteffekte einbauen. Außerdem gibt es einen DJ. Mehr will er nicht verraten. "Es soll eine Überraschung werden." Großes Programm sei ohnehin kaum möglich, da es meist so voll werde, dass die Leute bis draußen stehen. "Für die haben wir dann eine Glühweinbar aufgebaut". Benni hofft, dass die Weihnachtsveranstaltung den Menschen zeigt, dass die Hexe wieder geöffnet hat. "Bei vielen ist das noch nicht angekommen."
Ein wenig besinnlicher wird es hingegen in der Legends Lounge, Ilzweg 1, in Olching. Der Club, der normalerweise für rockige Veranstaltungen bekannt ist, geht es in seiner "Christmas Rock" Party mit Glühwein und Plätzchen eher gemächlich an. Zumindest vom Einlass um 23 Uhr bis Mitternacht. "Ab da wird dann bis 2 oder 3 Uhr Gas gegeben," erklärt der Besitzer Werner Runge. Dann laufen Oldies und Rockmusik nicht mehr nur im Hintergrund. Es bleibt jedoch eine Veranstaltung im kleinen Rahmen. "Am Weihnachtsabend ist es gewöhnlich nicht sehr voll und die Stimmung eher familiär." Das eigentliche Event findet erst einen Tag später am 25. Dezember statt. "Da veranstalten wir unsere Fantasie Revival Party, da geht es dann richtig los," so Runge. Zu Weihnachtsdekoration und Christbaum legen drei DJs auf. "Die Leute kommen und wollen dann die fette Gans wieder runtertanzen."
Eine Abwechslung zu Musik und Tanzveranstaltungen bieten die Pfadfinder Olching. Sie lassen den Heiligabend mit einem gemütlichen Weißwurstessen im Pfadfinderheim, Pfarrstraße 8, ausklingen. "Das Pfadfinderheim ist ja ganz nahe der Kirche. Die Idee ist, dass Weihnachten danach nicht vorbei ist, sondern dass man sich zusammensetzt", erklärt Stamm-Vorsitzender Lukas Zollner. Die Weißwürste gibt es kostenlos. Dazu ein bisschen Musik, dann sind alle schon zufrieden, meint Zollner. "An Weihnachten sind die meisten sowieso reizüberflutet." Viele seien dann froh, nichts mehr kochen oder aufräumen zu müssen. "Es kommen ganz unterschiedliche Leute im Alter von 16 bis 50", erklärt Zollner. "Es sind natürlich viele bekannte Gesichter dabei, aber wir würden uns sehr freuen, auch ein paar neue begrüßen zu können!"