Fürstenfeldbruck:FDP lehnt Fusion der Sparkassen ab

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Brucker Stadtratsfraktion hält Eigenständigkeit für besseren Weg

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Sparkasse Fürstenfeldbruck soll eigenständig bleiben und auf den geplanten Zusammenschluss mit den Instituten aus Dachau und Landsberg-Dießen verzichten. Das empfehlen die beiden Brucker FDP-Stadträte Herwig Bahner und Klaus Wollenberg, die auch Dieter Kreis (ÖDP) hinter sich wissen. Die von Bahner unterzeichnete Erklärung ist die Reaktion auf das jüngst im Stadtrat vorgestellte, von den Sparkassen in Auftrag gegebene "Mehrwertgutachten", das jüngst vorgestellt worden war und das eine Fusion empfiehlt. Verweigern Stadt- oder Kreisrat mehrheitlich ihre Zustimmung, wäre die für 2018 geplante Fusion geplatzt.

Sparkassenchef Klaus Knörr sowie Landrat Thomas Karmasin und Oberbürgermeister Erich Raff (beide CSU) hoffen auf Synergieeffekte sowie neue, durch die schiere Größe eines Dreierbundes bedingte Marktchancen. Das sehen Bahner und Wollenberg anders und liegen damit auf einer Linie mit Grünen-Kreisrat Martin Runge, der die Fusion bereits kurz nach Vorlage des Gutachtens als nicht nachvollziehbar vom Tisch gewischt hatte. Die beiden Wirtschaftswissenschaftler berufen sich mit ihrer Einschätzung auch auf den Gutachter, der für die Fürstenfeldbrucker Sparkasse ausdrücklich "auch alleine eine positive Zukunftsprognose" abgegeben habe. Gerade die Fürstenfeldbrucker Bank, die sich im Eigentum von Stadt und Landkreis befindet, habe "bei Weitem das größte Optimierungspotenzial aller drei potenziellen Fusionspartner", schreibt Bahner, der selbst 18 Jahre dem Kontrollgremium des Verwaltungsrats angehört hatte. Mit einer aktuellen Bilanzsumme von etwa vier Milliarden Euro hält er die Sparkasse bestens gerüstet für die Herausforderungen, ist sie damit doch mehr als doppelt so groß wie die Brucker Volksbank. Das Argument, gemeinsam ließen sich auch niedrige Zinsen besser verkraften, lässt der 57-jährige Volkswirt und Jurist, der im Oktober aus Protest gegen die Politik der Union zu den Liberalen gewechselt war, nicht gelten: Bei der Ausreichung von Krediten verfolge die Sparkasse eine "Nullrisikostrategie", da müsse sie mit kleineren Gewinnspannen eben leben. Bahner und Wollenberg sehen auch vor dem Hintergrund einer wachsenden Landkreisbevölkerung und eines guten Marktpotenzials zumindest derzeit keinen Grund, der kleinere Partner der Dachauer Sparkasse zu werden und bei der Gelegenheit auch gleich noch Personal abzubauen.

© SZ vom 22.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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