Fürstenfeldbruck:Erste Rate für eine Eishalle

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Bruck will Planungskosten in den Haushalt 2018/2019 einstellen

Die Stadt will durch die Einstellung von Planungskosten in den Haushalt der kommenden Jahre dokumentieren, dass das 44 Jahre alte Eisstadion von einer Halle für Schlittschuhläufer und Eishockeyspieler ersetzt wird. Auf eine entsprechende Empfehlung an den Stadtrat hat sich der Finanzausschuss im Zuge der Haushaltsberatungen denkbar knapp mit acht zu sieben mit den Stimmen von SPD, BBV und Grünen und gegen den Widerstand von CSU, FDP und Freien Wählern verständigt. 2018 sollen 100 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden, im Folgejahr dann 500 000 Euro. Finanzreferent Walter Schwarz (SPD) zog sich für seine Initiative den Unmut der CSU zu. Deren Fraktionssprecher Andreas Lohde wunderte sich darüber, dass die Einsparbemühungen der Stadt dabei ausgerechnet vom Finanzreferenten konterkariert würden. Lohde hatte jüngst bei der Podiumsdiskussion des Stadtjugendrats grundsätzlich Gesprächsbereitschaft über das Projekt signalisiert, sich aber mit Blick auf die siebenstelligen Kosten nicht auf einen Zeitpunkt für die Realisierung festlegen wollen.

Das aber ist der SPD zu wenig. Sie will eine Machbarkeitsstudie voranbringen, "ein deutliches Signal" setzen und für das Projekt notfalls "etwas aus der Rücklage nehmen" (Schwarz). Den eigentlich zuständigen Stadtwerken dürfe man die Last nicht alleine aufbürden. Ähnlich sehen das BBV und Grüne. Klaus Quinten (BBV) hält einen Ersatz für die alte Anlage auch aus Gründen der Energieeinsparung und des Klimaschutzes für geboten, ebenso wie die Grünen-Politiker Christian Stangl ("Es muss etwas geschehen") und Karin Geißler ("Wir müssen irgendwann mal anfangen").

Lohde zeigte sich überrascht und fühlte sich in eine verspätete "lustige Faschingsprunksitzung" versetzt. Dass so ein "Schaufensterantrag" noch vor den für den 25. Februar anberaumten Gesprächen mit dem Eislaufverein und auch noch ausgerechnet vom Finanzreferenten komme, der im vergangenen Jahr noch gegen den Haushaltsentwurf gestimmt habe, mache ihn ratlos. Zudem pocht Lohde darauf, dass die Ammoniak-Kälteanlage des Eisstadions in einem besseren Zustand als gemeinhin dargestellt ist. Geld einzuplanen, hält der CSU-Fraktionsvorsitzende zum jetzigen Zeitpunkt und damit in Zeiten, in denen freiwillige Leistungen gestrichen werden müssen, für "ein völlig falsches Signal, das kein Vertrauen bei den Bürgern schafft".

© SZ vom 19.02.2016 / slg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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