Fürstenfeldbruck:Erneute Verkehrszählung

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Stadt holt ausgefallene Befragung von Autofahrern im Frühjahr nach

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Die Befragung von Autofahrern an den Ausfallstraßen von Fürstenfeldbruck wird im Frühjahr nachgeholt. Das hat am Dienstag der Umwelt- und Verkehrsausschuss des Stadtrats beschlossen. Das Gremium erwartet sich davon eine genauere Grundlage für die künftige Verkehrsplanung.

Es handelt sich um eine sogenannte Kordonbefragung, bei der an zwei Tagen jeweils vier Stunden lang an 13 Stellen an der Stadtgrenze Autofahrer angehalten und nach Weg und Ziel befragt werden. Außerdem wird der gesamte Verkehr mit Videokameras erfasst. Diese Befragung war bereits im Frühjahr und Herbst 2017 geplant gewesen, musste aber verschoben werden, weil die Polizei nicht genügend Beamte abstellen konnte. Notwendig sind 20 Polizeibeamte und 50 Interviewer. Am 17. April hatte die erste Befragung am Nachmittag stattgefunden. Am folgenden Vormittag aber fiel die Befragung aus, weil Flüchtlinge vor dem Rathaus gegen die Zustände in der Erstaufnahme am Fliegerhorst demonstrierten und die Polizei dort eingesetzt wurde.

Eine Alternative zur Befragung wäre eine mathematisch-statistische Berechnung. Sie kostet etwa 10 000 Euro, die Verzögerung würde sich auf drei Monate belaufen. Die Befragung ist mit 27 000 Euro deutlich teurer und die Fertigstellung der Verkehrsanalyse verschiebt sich um ein Jahr. Die Stadträte debattierten über die Vor- und Nachteile beider Methoden, entschlossen sich dann aber für die Befragung, um belastbare empirische Daten zu bekommen. Kritisiert wurde, dass das Münchner Ingenieurbüro Gevas bereits mit der mathematischen Berechnung begonnen hatte, was die Stadt 4000 Euro kostet. Markus Reize vom Bauamt übernahm dafür die Verantwortung: Man habe den Auftrag erteilt, um keine Zeit zu verlieren.

Die Daten einer Haushaltsbefragung. liegen bereits vor. Insgesamt wurde 16 000 Fragebögen in der Stadt verteilt. Aus 1350 Haushalten kamen die Bögen verwertbar ausgefüllt zurück, insgesamt beteiligten sich etwa 2800 Personen an der Umfrage, was für eine statistische Auswertung genügt. Demnach fahren rund 16 000 Brucker täglich nach München, davon nutzen 5300 einen Pkw. Nach Emmering fahren etwa 2000 Brucker, weit mehr als ein Drittel mit dem Auto. Die Videoaufzeichnungen vom 17. April zeigten, dass etwa 24 000 Autos auf der B 2 Richtung Alling und Puchheim fuhren und 28 000 auf der B 471 Richtung Olching.

© SZ vom 04.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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