Fürstenfeldbruck:Erinnerungsort

Lesezeit: 1 min

Aufmerksame Leser (von links): Thomas Karmasin, Angelika Schuster-Fox, Reinhold Fornara, Dirk Hoogen und Birgitta Klemenz. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Publikation des Landratsamts widmet sich Olympia-Attentat

Mit Vorträgen, einem eigenen Webauftritt und einem Newsletter per E-Mail möchte das Landratsamt die Bevölkerung über die Entstehung eines Erinnerungsortes für die Opfer des Olympia-Attentats am Fliegerhorst auf dem Laufenden halten. Das hat Landrat Thomas Karmasin am Dienstag angekündigt, als er den Band mit Vorträgen des Symposium über den Erinnerungsort vorstellte. Ende September vorigen Jahres hatten sich Politiker und Wissenschaftler einen Tag lang mit dem Olympia-Attentat von 1972, mit Museumskonzepten und Gedenkstättenarbeit in einer öffentlichen Veranstaltung befasst. Schon damals war klar, dass ein Erinnerungsort an die Opfer von 1972 sowie museumspädagogische Konzepte in dem möglicherweise zur Verfügung stehenden Tower-Gebäude des Flugplatzes eine lange Planungsphase haben werden.

Dass es "um ein Jahr hin oder her nicht geht", machte der Landrat am Dienstag klar, als er eine Realisierung für die Jahr 2021/2022 in Aussicht stellte. Bislang sei schon mehr über Inhalte diskutiert worden als über Immobilienfragen. Der Bund als Eigentümer des Towers, von dem aus am 5. September 1972 der Einsatz zur Befreiung der israelischen Geiseln aus der Hand palästinensischer Terroristen geleitet wurde, habe dem Landkreis lediglich zugesagt, das Gebäude "nicht an irgendjemand zu verscherbeln". Angelika Schuster-Fox, die das Projekt wissenschaftlich leitet, hätte den authentischen Ort der Ereignisse gerne für den Erinnerungsort. Neben dem neuen Gedenkort im Münchner Olympiapark sollen auch in Fürstenfeldbruck die Geschehnisse vom September 1972 dokumentiert werden.

Für die weitere Arbeit an dem Projekt könnte der Landkreis vom Freistaat eine Anschubfinanzierung von 20 000 Euro bekommen, der Kreis selbst hat für die Jahre 2016 und 2017 jeweils 30 000 Euro in den Haushalt dafür eingestellt. Um die Fortschritte zu dokumentieren und transparent zu machen, wird es eine Internetseite geben und drei bis vier Mal im Jahr einen Newsletter, den Interessierte per E-Mail bekommen. Begleitet werden soll das Projekt mit wissenschaftlichen Vorträgen, die öffentlich sind. So wird am 24. Oktober Silvia Krauß vom bayerischen Hauptstaatsarchiv über den Nachlass des damaligen Innenministers Bruno Merk berichten.

Der Tagungsband "Von der Vision zur Realisation" ist im Buchhandel und im Bürgerservice-Zentrum des Landratsamtes zum Preis von 9,90 Euro erhältlich.

© SZ vom 05.10.2016 / ecs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: