Fürstenfeldbruck:Elektrisierendes Autoteilen

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Bis 2018 will Bruck ein Carsharing-System aufbauen. Vor allem strombetriebene Fahrzeuge sollen eingesetzt werden

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Wer ein Auto gemeinsam nutzt und dabei vielleicht sogar auf Elektromobil, E-Roller oder E-Bike umsteigt, spart nicht nur Geld, sondern entlastet schon durch die bewusstere Verkehrsmittelwahl die Umwelt. Bruck will nun ein Carsharing-System aufbauen - der Fahrzeugflotte sollen möglichst viele Autos mit Elektroantrieb angehören. Die Stadt will auch Teile des eigenen Fuhrparks elektrifizieren und möglicherweise abends oder an Wochenenden verleihen. Anschaffen und zur Verfügung stellen sollen die meisten Carsharing-Autos sowie die Zweiräder aber nach Möglichkeit private Betreiber, die es nun zu gewinnen gilt. Läuft alles nach Plan, könnte das Konzept, das auch den Bau weiterer Elektroladesäulen sowie den Carsharing-Autos vorbehaltene Stellplätze vorsieht, 2018 umgesetzt werden.

Die Ausarbeitung des Konzepts wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert: Von den ersten 100 000 Euro, die Fürstenfeldbruck dafür ausgibt, übernimmt der Bund 80 000 Euro. Der Brucker Verkehrsexperte Matthias Fiedler zeigte sich bei der Vorstellung des Projekts am Mittwoch im Umwelt- und Verkehrsausschuss höchst zufrieden. BBV und Grüne hatten dieses vor gut einem Jahr beantragt, den Förderbescheid hatte Zweiter Bürgermeister Erich Raff (CSU) in Berlin persönlich aus den Händen von Alexander Dobrindt entgegengenommen.

Bislang gilt Bruck beim Thema Carsharing als ziemlich rückständig. Praktisch in allen Nachbarlandkreisen gibt es bereits Konzepte, die unter Namen wie Autoteiler, Stattauto, Car2go oder Stadtteilauto bekannt sind. Fiedler hat 36 Kommunen im MVV-Gebiet gezählt - Bruck stand als einzige Kreisstadt bislang mit leeren Händen da. Großes Potenzial sehen Experten vor allem dann, wenn in einem Haushalt mehrere Fahrzeuge genutzt werden. Als Ersatz für einen Zweitwagen werden Carsharing und auch E-Mobile erfahrungsgemäß gut angenommen. Auch im Bereich der Elektromobilität will Bruck nachlegen. Fiedler zufolge waren im März 21 Elektroautos und 52 Fahrzeuge mit Hybridantrieb - in der Regel eine Mischung aus Elektro- und Benzinantrieb - angemeldet. Die Stadtwerke haben eine E-Tankstelle eingerichtet, E-Bike-Batterien können zudem am Kloster aufgeladen werden. Zwei Carsharing-Stellplätze und ein E-Mobilparkplatz nebst Ladesäule entstehen derzeit auch in dem Wohnprojekt auf dem ehemaligen Graf-Rasso-Sportplatz.

© SZ vom 17.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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