Fürstenfeldbruck:Einkaufen rund um die Uhr

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Hilfe beim Einkaufen bieten die vor den Supermärkten in großer Zahl wartenden Wagen. Wer online bestellt, braucht ihre Hilfe nicht. (Foto: Johannes Simon)

Ein neuer Supermarkt in Fürstenfeldbruck bietet eine Abholstation für Lebensmittel an

Von Felix Sommerfeld, Fürstenfeldbruck

Zu spät aus der Arbeit gekommen, im Stau stecken geblieben, von einer Reise zurückgekehrt und schon ist es nach 20 Uhr und der Supermarkt hat geschlossen. Der folgende Morgen beginnt mit einem Ärgernis: Der Kühlschrank ist leer, und schon wieder fehlt die Milch für den Kaffee. Doch diesem Problem will Alexander Kersten, Inhaber des neu eröffneten Rewe-Marktes in der Kurt-Schumacher-Straße von Fürstenfeldbruck, ein Ende setzen. Von kommenden Montag, 18. Januar, an haben seine Kunden die Möglichkeit, auch außerhalb der Öffnungszeiten ihre Wunschprodukte abzuholen, an einer bundesweit einzigartigen Abholstation.

Über ein Online-Formular wählt der Kunde all die Produkte aus, die er kaufen möchte - dies ist von Montag bis Samstag während der Öffnungszeiten möglich, denn aufgrund des Ladenschlussgesetzes dürfen die Boxen nur in dieser Zeit bestückt werden. Im Anschluss wählt er einen mehrstündigen Abholzeitraum aus und kann innerhalb dieser Zeit seinen Einkauf vor Ort abholen, auch außerhalb der Öffnungszeiten sowie sonntags. Nach dem Abschicken der Bestellung erhält der Kunde eine Bestellbestätigung mit einer persönlichen Abholnummer per E-Mail. "Mit der Eingabe der Nummer über einen Touchscreen an der Abholstation identifizieren sich die jeweiligen Kunden, bezahlen bargeldlos via EC- oder Kreditkarte und entnehmen ihren Einkauf", erklärt Thomas Bonrath, Rewe-Pressereferent.

In welchem Zeitfenster der Kunde seine Ware abholen will, wählt er selbst. Unabhängig davon fällt eine Servicegebühr von zwei Euro an - für die Kommissionierung im Markt, also die Bestellung und die Bereitstellung der Waren. Es wird zunächst drei Zeitfenster pro Werktag geben, an Sonn- und Feiertagen gibt es nur eines, da bei Nichtabholung der Produkte die Boxen an diesen Tagen nicht neu bestückt werden können. Versäumt der Kunde die Abholung im jeweiligen Zeitraum, wird die Bestellung wieder aus der Box genommen. Bis zu sechs Kunden können parallel die Abholung für das jeweilige Zeitfenster buchen. Die Produkte werden zum selben Preis verkauft wie im Markt, auch Sonderangebote sind erhältlich. Die drei verschiedenen Kühlzonen in der Abholstation sorgen dafür, dass die Kühlkette eingehalten und die Frische der Produkte garantiert wird - insgesamt stehen 42 Boxen zur Verfügung. Für den Kunden bietet die Abholstation den Vorteil, dass das Zusammensuchen der Waren im Markt wegfällt, auch das Anstehen an der Kasse erübrigt sich.

Der konkrete Vorteil der Abholstation zum üblicheren Lieferservice hingegen sei die höhere Flexibilität, so Bonrath: "Die Abholung ist schnell, unkompliziert und kann rund um die Uhr erfolgen." Liegt der Supermarkt auf dem Arbeitsweg, ist es unerheblich, wann der Kunde es schafft, die bestellte Ware abzuholen - ob 19 oder 21 Uhr spielt keine Rolle, sofern das abendliche Zeitfenster gebucht wurde. Völlig unabhängig von den Öffnungszeiten oder vom Wochentag kann der Kunde seine Bestellung bei der Abholstation abholen. Alexander Kersten ist Initiator der Abholstation und brachte diesen Vorschlag und die geplante Umsetzung selbst auf die Agenda. "Die Idee für die Abholstation kam mir im Gespräch mit meiner Frau", berichtet Kersten. "Bei den Verantwortlichen ist sie sofort auf offene Ohren gestoßen." Diese Lösung habe sich auch standortspezifisch ergeben und angeboten.

Auch wenn die Abholstation bereits am kommenden Montag in Betrieb genommen wird, möchte Kersten dem System noch einige Tage Testzeit zugestehen: "Es kann sein, dass die Box ganz am Anfang möglicherweise noch Kinderkrankheiten hat, die wir dann noch beheben müssen." Ähnliche Systeme gibt es zwar auch bei anderen Einzelhandelsketten, dass die Abholstation von Rewe allerdings ausschließlich über Selbstbedienung läuft und die Kunden nicht an die Öffnungszeiten gebunden sind, macht sie zum Unikat. "Sollte die Abholstation in Fürstenfeldbruck auf gute Akzeptanz stoßen und sich hinsichtlich der Praxistauglichkeit bewähren, könnten weitere Einsatzmöglichkeiten geprüft werden", kündigt Pressereferent Bonrath schon einmal an.

© SZ vom 16.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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