Fürstenfeldbruck:Eine Pfadfinderin an der Spitze

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Ines Sattler ist die neue Vorsitzende des Kreisjugendrings. Die 23-Jährige will mit ihrer Arbeit "den Nerv der Zeit treffen", wie sie sagt

Von Katharina Knaut, Fürstenfeldbruck

23 Jahre, weiblich, auszubildende Erzieherin und langjährige Pfadfinderin: Das ist das Profil von Ines Sattler, der neuen Vorsitzenden des Kreisjugendrings. Alle 30 anwesenden Delegierten stimmten bei der Hauptversammlung für die 23-Jährige, die für die nächsten zwei Jahre gewählt ist. Große Veränderungen hat sie erst einmal noch nicht geplant. "Es läuft schon so viel Gutes, und ich will vor allem dafür sorgen, dass es weiter so läuft." Langfristige Planung sei ohnehin nicht ratsam. "Hauptaufgabe des Kreisjugendrings (KJR) ist es unter anderem, den Nerv der Zeit zu treffen." Das wichtigste sei, an den Leuten dranzubleiben, dann ergeben sich die Entwicklungen von selbst.

Ein paar Projekte hat Sattler aber trotzdem schon im Kopf. Beispielsweise würde sie gerne eine Aktion mit Flüchtlingen veranstalten. "Es gibt aber noch keine konkreten Pläne." Daneben ist ihr auch die Jugendarbeit sehr wichtig. Diese sei schon stark, erklärt sie. Dennoch plane sie, diese noch mehr zu unterstützen. Ansonsten wird sie sich erst mal dem Alltag eines Vorsitzenden widmen, wie der Vorbereitungen von Sitzungen und Versammlungen. Außerdem wird sie den KJR in Zukunft bei offiziellen Anlässen vertreten. Als Vorsitzende habe man schon einiges zu tun, erklärt sie. "Aber ich denke, das ist alles händelbar."

In den vergangenen Jahren hat sie auch schon einiges an Erfahrung gesammelt. Seit 16 Jahren ist sie Mitglied beim christlichen Verband der Pfadfinder. 2011 wurde sie von dort aus als Delegierte zum Kreisjugendring geschickt. Dort arbeitete sie beim Spielmobil, das für Veranstaltungen gebucht werden kann, um ein Programm für Kinder zu gestalten. 2014 wurde sie schließlich gefragt, ob sie das Amt einer Kollegin übernehmen möchte, die plant aus dem Vorstand auszutreten.

Gerade einmal ein Jahr war sie Vorstandsmitglied, als der Vorsitzende Philipp Heimerl ihr mitteilte, dass er sein Amt niederlegen möchte. "Ich konnte es zuerst gar nicht glauben", sagt sie. Vor allem auch als er durchblicken ließ, dass er sie sich gut als seine Nachfolgerin vorstellen könne. "Ich habe am Anfang ziemlich rumgedruckst", erzählt Sattler. Vor allem hatte sie Sorge, dass sie Amt und Ausbildung nicht miteinander vereinbaren kann. "Aber eigentlich war mir von Anfang klar, dass ich das machen möchte." Als dann sowohl Familie und Arbeit signalisierten, dass sie bei dieser Entscheidung hinter ihr stehen, gab es für sie keine Ausrede mehr.

Der große Rückhalt bei der Wahl ist für sie die endgültige Bestätigung, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. "Ich war total überwältigt", erklärt Sattler. Mit so einem Ergebnis hatte sie nicht gerechnet. Den ganzen Tag vor Versammlungsbeginn schon habe sie sich nervös gemacht und sich die schlimmsten Szenarien ausgemalt. "In der Schule habe ich schon alle genervt." Bei ihrer Rede kurz nach dem Verkündung des Ergebnisses fällt jedoch alle Anspannung von ihr ab. Glücklich strahlend steht sie vor den versammelten Anwesenden und bedankt sich mit gelöster Stimme für das Wahlergebnis: "Ich bin sprachlos und begeistert."

Der Kreisjugendring ist für sie gleichbedeutend mit einer Familie. "Es ist hier so herzlich. Kommt man in die Geschäftsstelle, wird man erst mal mit einem Kaffee begrüßt." Es ist für sie fast schon wie ein zweites Zuhause. Umso mehr freut sich Ines Sattler darauf, in Zukunft noch mehr Verantwortung übernehmen zu können. "Das wird total toll." Die 23-Jährige steht auch voll und ganz hinter dem Kreisjugendring. "Wir können hier so viele unterstützen. Davon kann der ganze Landkreis profitieren", sagt die neue Vorsitzende.

© SZ vom 28.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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