Fürstenfeldbruck:Eine Frage der Sicherheit

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Veranstaltungsforum lehnt strengere Auflagen der Stadt ab

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Es ist so etwas wie der Generationenkonflikt zwischen einer besorgten Mutter und einem Teenager, in dem der Vater ein Machtwort sprechen soll: Das Brucker Ordnungsamt will das städtische Veranstaltungsforum dazu verpflichten, künftig mehr Sicherheitspersonal bei großen Veranstaltungen einzusetzen sowie ein Ordnungsdienstkonzept vorzulegen. Das Veranstaltungsforum weist das Ansinnen als überzogen zurück und wendet sich nun hilfesuchend an den Stadtrat. Diesen Mittwoch wird sich der Werkausschuss damit befassen. Ein Beschluss soll nicht gefasst werden, Fürstenfeld-Chef Norbert Leinweber geht es eher um ein Stimmungsbild. Gleichwohl erhofft er sich von Politikern und Stadtspitze einen mäßigenden Einfluss aufs Ordnungsamt. So hatte OB Erich Raff Anfang 2017 die Sicherheitsauflagen für das Faschingstreiben auf dem Geschwister-Scholl-Platz gelockert, um nicht die ersatzlose Absage zu riskieren.

Leinweber warnt, durch eine Verschärfung der Auflagen könnten externe Veranstalter verprellt werden. Waren Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt oder Gesundheitstage zunächst ohne externes Sicherheitspersonal über die Bühne gegangen, so hat sich dies 2017 - obwohl es "bei diesen Veranstaltungen nie zu Sicherheitsproblemen oder sonstigen Auffälligkeiten" gekommen sei, wie Leinweber betont. Unter dem Eindruck der Anschläge in Ansbach, Würzburg und Berlin wurden 2016 erstmals und recht kurzfristig zehn Sicherheitskräfte für den Töpfermarkt gefordert. Man einigte sich schließlich auf zwei. Ähnlich verfahren wurde bei vergleichbaren Veranstaltungen wie Fototagen oder Kirta. Für größere Events wie Gartentage oder Animuc wurden mehr Personal sowie ein Rettungswagen dort vorgeschrieben.

In Erwartung der diesjährigen Gesundheitstage teilte das Ordnungsamt dem Veranstaltungsforum jüngst mit, dass ab sofort vier Security-Kräfte zwingend erforderlich seien. Begründung: Nur so kann in Notfallsituationen richtig reagiert und vor allem professionell evakuiert werden. Leinweber machte sich bei Fachleuten schlau und hält das für wenig stichhaltig. Eine personelle Aufstockung bringt seiner Überzeugung zufolge außer höheren Kosten praktisch nichts. Denn vor allem bei Gratisveranstaltungen wie Gesundheitstagen sowie Töpfermarkt gibt es gar keine Absperrungen. Im Gefahrenfall würde über die Durchsageanlage informiert - fürs Evakuieren bedürfe es keiner zusätzlichen Sicherheitsleute.

© SZ vom 04.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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