Fürstenfeldbruck:Echte Pflanzen und ein falscher Panda

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Geruchsprobe: Buben und Mädchen aus dem Kindergarten Sankt Bernhard beim Besuch in der Gärtnerei Würstle. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Rundgang im Gärtnereibetrieb von Ulrich Würstle begeistert die Buben und Mädchen vom Kindergarten Sankt Bernhard

Von Christoph Kaindl, Fürstenfeldbruck

"Da! Da ist er!" Die Augen des Fünfjährigen leuchten. Die anderen Vorschüler vom Brucker Kindergarten Sankt Bernhard kommen aus den Bambusstauden. Sie wollen ebenfalls das Tier sehen, nach dem sie alle gesucht haben. "Der ist doch nur ein Kuscheltier!", meint eine leicht enttäuscht. Den glücklichen Finder stört das aber nicht. Er fängt an, einen Freudentanz aufzuführen, springt, dreht sich, deutet immer wieder auf den Panda.

Chef Ulrich Würstle lächelt zufrieden. Er führt die kleinen Kinder mit dem großen Wissensdurst gern durch sein Reich, das "Würstle Gartenland" im Nordosten Fürstenfeldbrucks. Dort kann man bis 2. Oktober das "Abenteuer Gärtnerei" erleben. Und das wollen viele: 781 Kinder aus dem Landkreis haben sich angemeldet, einige wenige Nachzügler konnte man leider nicht mehr berücksichtigen. "2006 hatten wir sogar über 1200 Kinder da", erzählt Ulrich Würstle. "Das freute uns natürlich, aber da kamen wir schon an unsere Grenzen."

Die Runde mit den Kindern geht weiter. Sie kommen zu einem Mammutbaum, der allerdings noch jung und relativ klein ist. "Was glaubt ihr, wie dick kann ein Mammutbaum werden? Kommt, das probieren wir gleich mal aus." Alle fassen sich an den Händen und bilden einen ungefähren Kreis. "So groß? Nein, der Stamm von einem Mammutbaum ist noch beeindruckender." Alle müssen noch einen Schritt zurückgehen, erst dann hat man mit 21 Metern den Umfang des Baumes erreicht.

Das "Abenteuer Gärtnerei" wurde vom bayerischen Gärtnerei-Verband ins Leben gerufen, um Kindern die Schönheit einer echten Gärtnerei im Gegensatz zu den großen Baumärkten und Gartencentern nahezubringen. "Wir wollen ihnen ermöglichen, Pflanzen mit allen Sinnen zu erleben", erklärt Würstle. So dürfen sie bei seiner Mitarbeiterin Gabi Frienel selbst von den unterschiedlichen Gerüchen von Salbei, Lavendel und Co. überzeugen. Zuvor hatten sie schon bei deren Kollegin Claudia Elstner die Namen verschiedener Gewächse erraten. Dabei kommt es auch zu kreativen Neubenennungen: "Was ist das für eine Pflanze?" "Eine Grünbeere!" "Beinahe! Es ist eine Kiwi." Später dürfen alle Kinder unter Anleitung von Gärtnerin Gabi Frienel selbst Setzlinge für Stiefmütterchen topfen und auf dem Spielplatz versteckte Murmeln suchen. Sobald jeder eine gefunden hat, gibt es Limonade als Belohnung.

Krönender Abschluss ist eine Fahrt mit dem Traktor über das Firmengelände. Einmal geht es durch tief hängende Zweige, die beinahe eine Art Vorhang bilden. Die Kinder jauchzen dabei vor Freude über dieses Abenteuer. Sie sind begeistert von diesem Tag. "Das ist der beste Tag meines Lebens!", ruft einer. Gerade als der Bus mit ihnen abfährt, kommt die nächste Gruppe. Ulrich Würstle und der versteckte Panda warten schon auf die neue Gruppe.

© SZ vom 25.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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