Fürstenfeldbruck:Die Zukunft einer Parkplatz-Wüste

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Beim Sommerfest der Brucker Bürgervereinigung stehen die Pläne für den Viehmarktplatz im Mittelpunkt

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Der südliche Bereich des Viehmarktplatzes eignet sich bestens für Veranstaltungen im Freien. Das soll nach Ansicht der Brucker Bürgervereinigung (BBV) auch so bleiben, wenn der Platz neu gestaltet ist. Ideenskizzen davon, wie man sich den Platz einmal vorstellen könnte, haben beim bunten Bürgerfest der BBV, das am Samstag zu dritten Mal stattfand, das Interesse vieler Besucher auf sich gezogen. Immer wieder musste Oberbürgermeister Klaus Pleil erklären, dass es noch keinen konkreten Plan gebe, man aber einen Architekten-Wettbewerb ausschreiben wolle, in dem die eingegangene Vorschläge weitgehend berücksichtigt werden sollen. Neben einer Feng-Shui-Gestaltungsskizze und einer Platzaufteilung mit einem Marktgebäude auf der Nordseite und einem Marktplatz davor, den man auch überdachen könnte, waren Zeichnungen von einer doppelstöckigen Tiefgarage und von einem mehrteiligen Tiefgaragensystem zu sehen.

"Wir müssen anfangen, die Autos unter die Erde zu bringen, da oberirdisch kaum Platz ist", erklärte Pleil. Bunt war das BBV-Fest in mehrfacher Hinsicht, wegen der vielen Verkaufsstände, an denen es erfrischende Getränke und kulinarische Köstlichkeiten gab; wegen der Abwechslung bei den Kinderspielen und wegen der Vielzahl von Informationsständen, an denen überwiegend soziale Einrichtungen wie Caritas oder Diakonie über ihr Arbeitsspektrum informierten. Hiltraut Wurm vom Sozialforum Amper bat um Medikamente für Griechenland und Haydar Isik aus Maisach sammelte Spenden für den Wiederaufbau einer Berufsschule für Mädchen im syrischen Ort Kobane, die vom "Islamischen Staat" (IS) zerstört wurde. Es sei wichtig, die Frauen in der terroristischen Männergesellschaft zu stärken und damit die Gesellschaft, befand Izik und wies darauf hin, dass OB Pleil und Maisachs Bürgermeister Hans Seidl für diese Aktion die Schirmherrschaft übernommen haben.

Die Ortsgruppe des Bundes Naturschutz warb für eine Renaturierung der Amper und für eine verkehrsberuhigte Innenstadt. Man wolle erreichen, dass Landwirte entlang der Amper einen breiten Uferstreifen nicht bewirtschaften, um so für Kleintiere Lebensraum zu schaffen und den Eintrag von Dünge- und Spritzmittelrückständen ins Wasser zu vermindern, erklärte Friedrich Meyer-Stach.

Auf reges Interesse stieß die Ausarbeitung von Tomas Brückner "Flaniermeile statt Verkehrsdorado" mit Vorschlägen für ein Verkehrskonzept. "Global denken - lokal handeln" forderte das Nord-Süd-Forum und Katharina Weyer und Elisabeth Stegmann luden zum Einkaufen im Fairtrade-Laden ein, der im "Uhlhaus" eröffnen wird. An mehreren Ständen konnte man sich schriftlich gegen die Freihandelsabkommen TTIP und CETA aussprechen. Richard Bartels warb für die Slow-Food-Bewegung, während seine Frau Lidija mit Alexandra Stangel über die Wichtigkeit der von der Bürgerstiftung initiierten Tafeln für mittlerweile 450 Bedürftige informierte. Thomas Lutzeier vom Förderverein Lichtspielhaus machte auf den nächsten Filmabend am 29. August aufmerksam und Susanne Pütz von der Ökumenischen Nachbarschaftshilfe suchte nach Freiwilligen, die eine Familienpatenschaft übernehmen oder sich in einem Asylhelferkreis engagieren wollen.

© SZ vom 10.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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