Fürstenfeldbruck:Die Welt im Kleinen

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Eine Stadtlandschaft mit Fachwerkhäusern samt Bahnhof bildet eine Modelleisenbahnanlage ab. (Foto: Katharina Knaut/oh)

Der Brucker Modelleisenbahnclub präsentiert seine detailreiche Anlage

Von Katharina Knaut, Fürstenfeldbruck

"Die Welt im Kleinen": So beschreibt Michael Ebert, Vorsitzender des Modelleisenbahnclubs in Fürstenfeldbruck, die Miniaturwelt, die er und die anderen Mitglieder in den vereinseigenen Eisenbahnwaggons errichtet haben. Berglandschaften, Bahnhöfe, ja sogar ein Steinbruch erheben sich von den Platten, die sich an den Wänden des Waggons reihen. Beinahe alles ist bereit für die Eröffnung der Modelleisenbahnausstellung, die der Verein für die ersten drei Adventssonntage geplant hat. Nur ein paar Verkleidungen fehlen noch. Sie werden am Sonntag die vielen Kabel verdecken, mit deren Hilfe das Modell noch lebendiger wird. Dann können Besucher einen Steinbruch zum Bersten bringen und eine Tanzveranstaltung mit der passenden Musik untermalen. "Bei einem Modell geht es um die Liebe zum Detail", erklärt Ebert. "Dass sich die Züge bewegen, ist eigentlich nur noch Nebensache."

Der Verein feiert dieses Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Seit der Gründung wird an der Anlage gearbeitet. Und immer mehr Details werden hinzugefügt. Man könne immer wieder etwas Neues entdecken, so Ebert. Von dem Waldarbeiter, der seit mehreren Jahren am selben Baumstamm sägt, bis hin zum Maler, der in seinem Atelier tief im Wald seine Muse malt. "Das Schöne am Modellbau ist, dass man nie fertig wird. Man kann immer etwas Neues hinzufügen", erklärt Ebert. Damit die Besucher auch den Entstehungsprozess einer Eisenbahnmodellanlage erleben, zeigen sie in einem weiteren Waggon die Arbeit anhand des Modells der Jugendgruppe. Dann wird beispielsweise die Miniaturraffinerie, die sich inmitten der Landschaft erhebt, mit Leitungen versehen. "Die offene Werkstatt haben wir zum ersten Mal. Wir wollen einfach zeigen, wie so etwas entsteht."

Für diejenigen, die es danach selbst in den Fingern juckt, gibt es im dritten Waggon, einem ehemaligen Personenwagen, der als Wohn- und Werkstatt für Gleisbaustellen diente, einen Flohmarkt. Auf zwei Betten und Tischen finden sich Zeitschriften, Züge und Miniaturhäuser. Auf dem ehemaligen Herd gibt es Punsch. "Zum Aufwärmen", wie Ebert mit einem Schmunzeln bemerkt. Im Winter könne es auf der Anlage sehr kalt werden, darum widme man sich in dieser Zeit vor allem der Modelleisenbahn. Im Sommer geht es dann nach draußen, zu den großen Zügen.

Mehr als ein Dutzend Lokomotiven und Feldbahnen stehen auf dem Areal neben dem S-Bahnhof in Fürstenfeldbruck. Im Sommer können Besucher auch damit fahren, über den Winter stehen sie still. Der Verein hat einige beschädigte Loks erworben und wieder betriebsfähig gemacht. Einige stehen im Lokschuppen, der auch als Schmiede und Schlosserei dient und ebenfalls für Besucher geöffnet sein wird. "Die stammen noch aus der Zeit, in der Güter mit der Bahn und nicht mit dem Lastwagen transportiert wurden", so Ebert. Das umfasste sowohl Lehm für die Ziegeleien des Landkreises als auch Elefanten für den Zirkus. Eine solche Szenerie kann man heute nur noch in der Miniaturwelt beobachten, die der Verein in drei der Waggons aufgebaut hat.

Die Ausstellung findet jeweils an den Adventsonntagen am 27. November, 4. Dezember und 11. Dezember von 10 Uhr bis 12 Uhr im Brucker Modellbahnmuseum, Bahnhofstraße 20, statt.

© SZ vom 25.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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