Fürstenfeldbruck:Die Violinistin

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Für Catalina Pires ist Musik eine Geschichte voller Gefühle

Von Katharina Knaut, Fürstenfeldbruck

Für die zwölfjährige Catalina Pires aus Ebenhausen ist Musik wie eine Geschichte. Eine Geschichte, die etwas erzählt, die Gefühle ausdrückt. Sowohl Glück als auch Traurigkeit. "Über Musik kann man kommunizieren. Mit den anderen Musikern und mit dem Publikum." Das wünscht sie sich für ihren Violinenauftritt mit der Neuen Philharmonie in Fürstenfeldbruck. "Ich will es mit den Leuten teilen, mit ihnen zusammen musizieren." Also das Gefühl, das sie beim Spielen hat, auf die Zuschauer übertragen. "Ich will nicht nur vorspielen. Das kann man auch für sich zu Hause machen."

Musik bedeutet für die Schülerin sehr viel. Vor gut sechs Jahren hat sie begonnen, Geige zu spielen, zwei Jahre später kam Gitarre dazu. Seitdem hat sie bei diversen Wettbewerben mitgespielt, darunter "Jugend Musiziert" und internationale Gitarrenwettbewerbe. Vergangenes Jahr war sie als jüngste Teilnehmerin beim Gitarrenfestival Concierto de Aranjuez dabei, gleichzeitig auch ihre erste Orchestererfahrung. "Das war etwas ganz Besonderes", meint Catalina. Aufzuhören würde für sie niemals in Frage kommen, auch wenn es manchmal ein bisschen stressig ist. "Ich mache das freiwillig und sehr gerne. Man investiert natürlich Zeit aber es ist nicht so, dass es zu viel wird." Ihrem anderen Hobby, Teakwondo, bei dem sie den schwarzen Gürtel besitzt, kann sie jedenfalls noch nachgehen. Außerdem hat sie eine Familie, die sie sehr unterstützt. "Meine Eltern fahren mich zu jedem Konzert und jedem Wettbewerb. Und auch meine Geschwister beschweren sich nie." Vor allem dafür ist sie dankbar, denn es ist ihr Ziel, möglichst viele Konzerte an möglichst vielen Orten zu spielen. Am liebsten würde sie auch jedes Instrument lernen, das es gibt. "Aber so viel Zeit hat man im Leben leider nicht." Deshalb bleibt sie vorerst bei ihren Instrumenten Geige, Gitarre und Vihuela, einer spanischen Laute. An letzterer versucht sie sich erst seit einem Jahr. "Mein Gitarrenlehrer wurde von einem Radiosender gefragt, ob einer seiner Schüler das spielen könnte. Da hat er mich gefragt."

Südländische Klänge faszinieren Catalina allgemein. Ihr Vater kommt aus Argentinien, dementsprechend hat sie eine besondere Verbindung zu spanischer und südamerikanischer Volksmusik. Auch einer ihrer Lieblingsmusiker ist ein spanischer Gitarrist, der sich auf Flamenco spezialisiert hat. "Er spielt einfach aus dem Bauch heraus und mit viel Gefühl. Außerdem hat er eine sehr gute Technik." Bayerische Musik gefalle ihr aber auch. "Die spiele ich immer mit meinem Opa."

Ihr größtes Ziel ist es, ihre Musik mit anderen Menschen zu teilen. "Ich bin sehr dankbar dafür, dass mir die Gabe geschenkt wurde. Das würde ich gerne zurückgeben." Es gebe so viel Leid, mit der Musik wolle sie den Menschen Hoffnung geben. "Ich habe schon oft in Altenheimen oder Palliativeinrichtungen gespielt." Später möchte sie benachteiligte Menschen vielleicht unterrichten oder für sie spielen.

© SZ vom 08.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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