Fürstenfeldbruck:Die Schattenseite der Hitze

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Ob im Büro oder im Freien, für viele Menschen ist ihr Job derzeit eine schweißtreibende Angelegenheit

Von Luca Thiel, Fürstenfeldbruck

Für viele Menschen ist es ein Bilderbuchsommer, der schöner nicht sein könnte: Sonne pur. Das richtige Wetter für Ferien und Freizeit. Doch die Schattenseite dieser heißen Tage erleben jene Menschen, die arbeiten müssen. Ob im Büro, im Imbissstand, im Restaurant oder gar im Freien - der Job wird da schnell überall zu einer schweißtreibenden Angelegenheit.

Der Dauergriller

Imbissverkäufer Uwe Strobl. (Foto: Günther Reger)

Uwe Strobel steht hinter dem Grill der Curry-Bude und verkauft heiße Würstchen und Pommes an hungrige Kunden. In dem kleinen Anhänger auf dem Fürstenfeldbrucker Viehmarktplatz herrscht eine Temperatur, bei der so mancher umkippen würde: "Bestimmt 45 Grad sind es, aber das macht nichts. Der Umgang mit den Leuten ist mir am Wichtigsten." Freitags warten fast neun Stunden Arbeit auf ihn. An die Hitze hat sich der 58-Jährige längst gewöhnt. Seit zwei Jahren arbeitet er hier, doch wird es ihm dennoch mal zu heiß, "dann setz ich mich einfach in die Gefriertruhe", witzelt er. Aber auch viel Wasser zu trinken, hilft ihm dabei, den Tag zu überstehen.

Der Straßenflicker

Bauhofmitarbeiter Josef Kobarschik. (Foto: Günther Reger)

Auch Straßen müssen gepflegt werden, gleichwohl sie massiv den schwülen Dampf in der Stadt befeuern. Josef Kobarschik kennt solche Bedingungen als Mitarbeiter des städtischen Bauhofes in Fürstenfeldbruck. Er ist für Fahrbahnmarkierungen und dem Teeren von löchrigen Stellen zuständig. Der heiße Teer kommt zum Glück nicht immer zum Einsatz. Manchmal werden auch nur Randsteine repariert, aber auch das durchsteht der 38-Jährige ohne Sonnenbrand und Hitzeschlag. "Natürlich muss man viel trinken." Doch auch er ist seine Arbeit schon gewöhnt und hat kein Problem mit der Sommerhitze.

Der Bierkastenschlepper

Bierfahrer Peter Stalter. (Foto: Günther Reger)

"Wer buckelt, merkt die Hitze nicht",verspricht Peter Stalter. Sein Job ist es, egal bei welchem Wetter, den mit Bierkästen gefüllten Lastwagen zu leeren. Gerade hat er in der Schöngeisinger Straße in Bruck Halt gemacht. Bis zu zehn Stunden am Tag ist der 59-Jährige Bierfahrer unterwegs, eine Menge Zeit davon verbringt er im Lastwagen. Zudem muss er die Kisten natürlich in der prallen Sonne in die Lokale schleppen, was schweißtreibend ist. Aber das sei nun mal sein Job, sagt er, bei welchem Wetter auch immer. Seine Arbeit macht ihm jedenfalls Spaß: "Ich bin das seit 30 Jahren gewohnt."

Die Taxifahrerin

Taxifahrerin Diana Ebhardt. (Foto: Günther Reger)

Entspannt sitzt Diana Ebhardt in ihrem Taxi an der Hauptstraße in der Brucker Innenstadt. Die Fahrertür und die Fenster sind offen, damit Luft durchzieht. Im Schatten lässt es sich während des Wartens schon aushalten. Die 43-Jährige weiß genau, wo sie sich während eines heißen Sommertages nicht mehr mit ihrem Taxi hinstellt: "Am Krankenhaus, da steht die Hitze." Wenn sie Kunden umherfährt, sei das natürlich angenehmer, erzählt Diana. Dann aber mindestens mit Klimaanlage oder falls es trotzdem zu heiß wird, mit heruntergelassenen Fenstern im frischen Fahrtwind.

Die Brasilianerin

Kellnerin Ana Rodriges. (Foto: Günther Reger)

Für Ana Rodriges stehen die Chancen, dem hitzigen Sommer zu trotzen, gut. Sie arbeitet in einer Eisdiele in der Augsburger Straße und erfrischt sich den Tag über "mit einem Eis oder einem kalten Glas Wasser". Auch die Klimaanlage im Geschäft dient dem Wohlempfinden. Eigentlich aber ist alles gar kein Problem für die Brasilianerin, da die Temperatur in Fürstenfeldbruck kein Vergleich zu der Hitze im Heimatland ist. Am Tag arbeitet sie fünf Stunden, was die 49-Jährige auch bei Hitze völlig gut verkraftet.

© SZ vom 28.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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