Einen Einblick in das Denken erfolgreicher Städte- und Quartiersplanung hat der Architekt Johannes Ernst den etwa 35 Besuchern des zweiten Zukunftsforums Fliegerhorst vermittelt. Auf Einladung der CSU erläuterte der Mitarbeiter der in München ansässigen Steidle Architekten anhand mehrerer Beispiele worauf bei der Entwicklung eines Quartiers zu achten ist.
Ernst warnte gleichwohl vor "falschen Funktionen", die "die beste Planung zunichte machen" könnten, sowie vor einer "monosozialen Soße". Das Werkviertel am Ostbahnhof sei auch deswegen zu einem Erfolgsmodell geworden, weil die Planer die vorhandene Architektur in die Planung einbezogen und Wert gelegt hätten auf eine Mischung aus gewerblicher Nutzung, Kreativwirtschaft, Handel, Gastronomie und Wohnen.
Dass die Struktur des Fliegerhorstes auch nach dem Abzug der Bundeswehr in Teilen erkennbar bleiben soll, das war weitgehend Konsens unter den Besuchern und den Vertretern der CSU. Brucks Oberbürgermeister Erich Raff und sein Maisachs Bürgermeister Hans Seidl sehen sich einer Mitteilung der CSU zufolge durch den Vortrag des Architekten auf dem gemeinsamen Weg bestätigt. Dafür wirbt auch der Ortsverbands- und Fraktionsvorsitzende Andreas Lohde: "Ich nehme aus der heutigen Diskussion mit, dass es auf die Mischung von Arbeiten und Leben ankommt und ein Quartier durchaus schrittweise entwickelt werden kann, wobei Bestehendes - Stichwort BMW - berücksichtigt werden soll". Lohdes Stellvertreter, Dieter Pimiskern, regte an, die Überlegungen und Grundsätze von Johannes Ernst nicht nur bei der Überplanung des Fliegerhorstes zu berücksichtigen, sondern auch für die Lände rund um den Alten Schlachthof. Auch dort wünscht sich die CSU, ein Nebeneinander von "Arbeiten und Leben" - ähnlich geäußert haben sich zu dem Thema auch die anderen Fraktionen im Stadtrat.