Gerade das Bankenwesen gilt als Bastion von Männern in Führungspositionen. Aber nur weil etwas mit Finanzen zu tun hat, muss es nicht unbedingt männerdominiert sein, findet Margret Scholl . Die 53-Jährige ist Kämmerin im Landratsamt in Fürstenfeldbruck und als solche unter anderem zuständig für die Haushaltsaufstellung, den Jahresabschluss, die Verwaltung des kreiseigenen Vermögens sowie die Buchhaltung. "Das ist keine genetisch bedingte Männerstelle", sagt sie. Es sei jedoch eine Führungsposition und dementsprechend nach wie vor mit bestimmten Bedingungen verknüpft. "In den meisten Fällen ist es verbunden mit einer Vollzeittätigkeit, man sollte durchgängig erreichbar sein. Das ist in Teilzeit nicht ohne Weiteres erreichbar." Im Landratsamt bemühe man sich jedoch sehr, das zu ändern, sagt Scholl. Vor allem auf Ebene der Abteilungsleitungen sind viele Stellen bereits mit Teilzeitkräften besetzt.
Dass sie an diese Stelle gekommen ist, ist das Ergebnis einer längerfristigen Entwicklung. Scholl absolvierte eine Ausbildung für allgemeine innere Verwaltung an der Hochschule für den öffentlichen Dienst mit dem Fachbereich Öffentliche Verwaltung. "Ich habe in Germering gewohnt und mich unter anderem auch deswegen für das Landratsamt entschieden." Es habe schon zu dieser Zeit viele Bereiche umfasst. "Zuerst war ich im Personal-Controlling, das wurde dann mit der Finanzkontrolle zusammengelegt. Da habe ich auch die Kämmerei übernommen." Es sei nicht unbedingt das engere Finanzwesen, wie beispielsweise die Verbuchung der Rechnungen, was ihr gefalle, erklärt Scholl. Sie interessiert sich vor allem für die wirtschaftlichen Zusammenhänge. "Das ist sehr spannend, man hat viele unterschiedliche Sachverhalte, die das ganze Haus betreffen."