Fürstenfeldbruck:Die Einbruchssaison beginnt

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Die Diebe sind in der dunklen Jahreszeit deutlich aktiver, warnt die Polizei. Schutz biete eine gute Nachbarschaft

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Die "Hochsaison für Wohnungseinbrüche" beginne exakt mit der Umstellung auf die Winterzeit am Sonntag, 29. Oktober, sagt Andreas Ruch, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Germering. In der dunklen Jahreszeit werden Einbrecher deutlich aktiver. Diese Einschätzung wird durch die Statistik belegt. In Olching ereigneten sich drei Viertel aller Einbrüche, die die Polizei 2016 registrierte, zwischen Oktober und März. Besser gesicherte Türen und Fenster sowie eine gute Außenbeleuchtung würden manchen Bruch verhindern.

Insgesamt registrierten die vier Polizeiinspektionen im Landkreis im vergangenen Jahr 110 Wohnungseinbrüche, mehr als die Hälfte davon ereigneten sich im Winterhalbjahr. In diesem Jahr weist die Statistik insgesamt weit über 60 Fälle aus, wobei alle davon ausgehen, dass diese Zahl bis Jahresende deutlich ansteigen dürfte. "Wir werden die Zahl vom Vorjahr vermutlich erreichen, wenn nicht gar übertreffen", sagt Ruch. 2016 wurden in der Stadt Germering 17 Einbrüche festgestellt, bis Anfang Oktober 2017 waren es bereits wieder 14 Fälle.

Dabei trifft es Einfamilienhäuser und Reihenhäuser, aber auch Erdgeschosswohnungen in Mehrfamilienhäusern. Die Fälle seien ziemlich gleichmäßig über das Inspektionsgebiet von Gröbenzell und Puchheim verteilt, sagt Klaus Gründler, der stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Gröbenzell. Lediglich die Planie, das Hochausviertel im Zentrum Puchheims, bleibe verschont. Der Sprecher der Polizei Olching, Hermann Mitterer, erzählt, das Häuser, die hinter hohen Hecken versteckt liegen, bei Dieben sehr beliebt seien. Ruch hingegen erinnert an einen älteren Fall, bei dem die Diebe am helllichten Mittag in eine Hochparterre-Wohnung in der WWK-Siedlung in Germering eindrangen.

Alle Polizeiinspektionen kündigten an, in den kommenden Monaten in Wohngebieten verstärkt Streife zu fahren, "im Rahmen der personellen Möglichkeiten". In Germering werden Bereitschaftspolizisten Flyer verteilen, um Hausbewohner zu warnen und Tipps zu geben. Die Kripo in Fürstenfeldbruck hat sogar eine eigene Beratungsstelle eingerichtet. Nach Angaben Ruchs würden viele Einbrecher die Haustüre aufhebeln. Diese sowie Fenster und Terrassentüren sollten deshalb besonders gut gesichert werden. "Wenn eine Türe nicht sofort aufzuhebeln ist, geben die Täter oft auf", sagt Ruch.

"Oft wird das Risiko unterschätzt, selbst Opfer eines Einbruchs zu werden", sagt Michael Fischer, Polizeihauptkommissar in Fürstenfeldbruck. In der Regel würden Diebe vorher die Lage auskundschaften, ob eine Wohnung leer steht, ob sich darin Wertgegenstände befinden. "Die Nachbarn sollten die Augen offen halten", rät er. Gute Kontakte in der Nachbarschaft würden die Sicherheit erhöhen.

Wenn fremde Leute in der Straße herumlungern, sollte man diese direkt ansprechen. "Das hilft, weil die Diebe sich dann nicht mehr anonym fühlen", sagt er. Auch wenn Autos mit zwei männlichen Insassen im Schritttempo immer wieder eine Straße in einem reinen Wohngebiet auf und ab fahren, sei das ein Indiz. Fischer empfiehlt, solche Fälle sofort der Polizei zu melden, die verdächtige Fahrer und Wagen überprüfen würde.

Der Polizeibeamte verweist darauf, dass viele Betroffene gegen finanzielle Schäden versichert seien, aber ein Unwohlsein bliebe, weil Täter in die Privatsphäre eingedrungen und diese verletzt haben. Das wiederum könne zu einer nachhaltigen seelischen Belastung führen.

© SZ vom 07.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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