Fürstenfeldbruck:Den Römern auf der Spur

Ein Ausflug in den Archälogischen Park mit seiner Adelskirche

Natürlich lässt es sich vortrefflich von Herrsching aus auf den Heiligen Berg ins Kloster Andechs wandern. Auch von einer Rundfahrt über den Ammersee können nur zur Seekrankheit neigende Menschen jemals genug bekommen. Doch Herrsching hat auch seit einigen Jahren eine kulturhistorische Sehenswürdigkeit zu bieten: den Archälogischen Park. Er ist ganzjährig über den Friedhof zu betreten (Mitterweg 22) und liegt zehn bis 15 Minuten vom S-Bahnhof entfernt. Bereits in den 1980er Jahren waren dort insgesamt 14 Bajuwarengräber entdeckt worden, zudem noch die Fundamente einer Kirche aus dem 7. Jahrhundert - einer Adelskirche, wie man heute angesichts der prunkvollen Beigaben in den umliegenden Gräbern weiß. So wurden dort beispielsweise Reste eines golddurchwirkten Gewandes, Schmuck und aufwendig verzierte Waffen entdeckt. Die Kirche selbst war wohl ursprünglich um 620/630 n. Chr. errichtet worden und wurde dann Ende des 7. Jahrhunderts durch einen Steinbau ersetzt. Sie gilt in Süddeutschland als eine der ältesten ihrer Art seit dem Ende der Antike. Bei weiteren Grabungen 2004 fand man zudem noch die Überreste einer römischen Villa Rustica, die wohl von einem Soldaten und seiner Familie bewohnt wurde - den ersten Herrschingern also, wenn man so will. Urkundlich erwähnt wurde Herrsching als "horcaningun" erstmals 776. Die Adelskirche selbst, die liebevoll rekonstruiert wurde, steht heute im Mittelpunkt des Archäologischen Parks und beinhaltet ein kleines Museum. Dieses ist sonntags, 11 bis 12.30 Uhr und in den Sommermonaten von Anfang Mai bis Ende September geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos. Weitere Informationen unter www.herrsching.de.

© SZ vom 25.08.2016 / Abec - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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