Fürstenfeldbruck:Dem Baumnager auf der Spur

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So sehen Bäume aus, wenn sich der Biber ans Werk gemacht hat. (Foto: Johannes Simon)

Der Bund Naturschutz bietet eine Führung zu den Biber-Bauten an der Amper in Fürstenfeldbruck an

Von Henning Vetter, Fürstenfeldbruck

Der Biber ist immer wieder ein Reizthema. Über die Gewichtung von Schaden und Nutzen des unter Naturschutz stehenden Tieres wird unter Naturschützern und vor allem Förstern häufig debattiert. Nun bietet die Ortsgruppe Fürstenfeldbruck/Emmering des Bundes Naturschutz (BN) eine Familienführung unter dem Motto "Biber in unserer Stadt"an. Diese findet am Sonntag, 11. September, stattfinden. Es ist nicht die erste Aktion für den umtriebigen Nager. Dieses Jahr gab es bereits eine gleichnamige Ausstellung über seine Lebensgewohnheiten, im vergangenen November brachte der BN an Uferbäumen entlang der Amper Maschendraht zum "Bissschutz" an. Auch die Familienführung ist keine Neuheit. Sie werde seit einigen Jahren angeboten und auch gut von den angenommen, sagt der Ortsgruppen-Vorsitzende Friedrich Meyer-Stach.

Unter der Leitung von Biber-Beraterin Anke Simon wird es entlang der Amper gehen, auch in der Hoffnung, eines der Tiere vielleicht erspähen zu können. Auf jeden Fall aber könne ein Biberbau begutachtet werden, ebenfalls wird es für die Kleinen zahlreiche Spiele geben. Um genau beobachten zu können, sollten die Teilnehmer nach Möglichkeit Ferngläser mitbringen. Auch wetterfeste Kleidung ist ratsam, um dem Nager auf die Spur zu kommen und ihm dann zu folgen.

"Mit der Aktion möchten wir das Wissen der Allgemeinheit über die Nützlichkeit des Bibers erhöhen", sagt Meyer-Stach. So beruhigen die Bauten des Säugertieres das Gewässer, sodass sich dort Fische, Insekten und Amphibien ansiedeln können. Neben der daraus resultierenden größeren Artenvielfalt komme der Biber noch dem Landschafts- und Hochwasserschutz zugute, argumentiert der Ortsgruppenvorsitzende weiter.

Erst vor über 50 Jahren wurde der Biber wieder in Bayern angesiedelt, nachdem der Bestand im 19. Jahrhundert komplett ausgerottet worden war. Nun steht das Tier unter Naturschutz und der Bestand steigt. Aktuell steht er bei 18 000 Tieren. Im Bereich zwischen Fürstenfeldbruck und Schöngeising gibt es mittlerweile sechs Biberbauten mit etwa 20 Tieren. Und die Population nimmt weiter zu.

Treffpunkt für die rund zweistündige Familienführung ist der Parkplatz Klosterstüberl Fürstenfeldbruck. Die Teilnahme ist kostenlos, der Bund Naturschutz bittet um eine Spende. Eine Anmeldung ist bei Anke Simon unter 089/80 90 94 85 möglich.

Biberführung, Sonntag, 11. September, 19 Uhr, Fürstenfeldbruck, Parkplatz Klosterstüberl.

© SZ vom 09.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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