Einiges spricht dafür, dass auf den Austausch vieler Straßenschilder, deren Namensgeber als NS-belastet gelten, doch verzichtet wird. Wahrscheinlicher dürfte es sein, dass Hinweisschilder angebracht werden. Darauf lässt die kurze Debatte im Stadtrat am Dienstag schließen. Dabei wurde allerdings formal beschlossen, die Angelegenheit noch einmal an den zuständigen Kulturausschuss zu verweisen, der auch die Ergebnisse der Bürgerbefragung berücksichtigen soll. Der Stadtrat trifft dann die Entscheidung.
Recht eindeutig ausgefallen ist das Votum der betroffenen Anwohner, die sich mit großer Mehrheit für einen Beibehalt der Straßennamen ausgesprochen haben - wohl auch wegen der mit einer Umbenennung verbundenen Unannehmlichkeiten und Kosten.
Als belastet gelten Namensgeber wie Wernher von Braun, Willy Messerschmitt, August Langbehn, Peter Rosegger, Ludwig Jahn oder Otto Kubel. Die BBV-Fraktion mahnt ebenso wie Herwig Bahner (CSU), den Bürgerwillen zu respektieren. Für eine weitere ergebnisoffene Prüfung sprachen sich Karin Geißler (Grüne) und Birgitta Klemenz (CSU) aus. Andreas Ströhle (Piraten) würde die meisten Schilder nebst Erklärungszusatz akzeptieren. Mit einer Ausnahme, die auch Axel Lämmle (SPD) ein Dorn im Auge ist: "SS-Offizier Wernher von Braun muss weg".