Gelegenheit macht Diebe. Dieser Spruch bewahrheitete sich wieder einmal bei einem DB-Mitarbeiter, der einen seiner beiden Wohnsitze im Landkreis hat. Die Verlockung begann am 23. Juni in einer S3 Richtung Mammendorf. Ein 33-jähriger Münchner stieg in Pasing aus. Er vergaß allerdings seinen Reisekoffer, den er in der Gepäckablage über seinem Sitz verstaut hatte. Als er es bemerkte, war es zu spät. Die Türen der S-Bahn waren bereits verriegelt. Und damit war sein Koffer mitsamt eines Tabletcomputers vorerst weg. Die Bundespolizei beziffert den Schaden auf rund 850 Euro. Noch am gleichen Tag meldete er den Verlust, einen Monat später stellte er Strafanzeige.
Die Auswertung der Videoaufzeichnung durch die Bundespolizei zeigte, wie ein DB-Reiniger den Koffer um 9:36 Uhr an sich nahm und damit die S-Bahn verlies. Aufgrund polizeilicher Maßnahmen konnte der DB-Mitarbeiter als ein 41-jähriger Reiniger identifiziert werden. Am vergangenen Donnerstag fand auf Beschluss des Amtsgerichtes München beim Tatverdächtigen eine Wohnungsdurchsuchung im Landkreis Fürstenfeldbruck statt. Dabei wurden der Koffer - ohne Inhalt - sowie weitere vermutlich unterschlagene Gegenstände sowie 250 Pfandflaschen, die der Reiniger offenkundig seinem Arbeitgeber vorenthalten hatte, aufgefunden. Aufgrund der sichergestellten Beweismittel kann die Bundespolizei nun einen eindeutigen gerichtsverwertbaren Tatnachweis führen. Bei seiner Vernehmung verstrickte sich der 41-Jährige laut Polizeibericht zudem in Widersprüche.