Fürstenfeldbruck:Das Verkehrschaos bleibt aus

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An der Kreuzung von Schöngeisinger und Fürstenfelder Straße stockt der Verkehr in den Stoßzeiten. Insgesamt aber ist die Situation auf der Straße trotz Sperrung und Umleitung relativ entspannt. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Brucker kommen mit der Vollsperrung der zentralen Amperbrücke einigermaßen zurecht. Im Berufsverkehr kommt es zu kleineren Staus an Kreuzungen, die Informationen zu den Bussen könnten besser sein

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Die Sperrung der Amperbrücke in Bruck hat bisher nicht zum befürchteten Verkehrschaos geführt. Im Berufsverkehr gibt es ein paar Staus an einigen Ampeln und die Fahrgäste der Busse müssen sich selbst zurechtfinden, weil die Hinweise spärlich sind. Im Rathaus sieht man die Operation als Übung. Sollte die Brücke irgendwann neu gebaut werden, müsste der Verkehr für ein- bis eineinhalb Jahre umgeleitet werden. "Wir sammeln jetzt Erfahrungen", sagte Birgit Throm, die Leiterin der Straßenverkehrsbehörde.

Im Straßenverkehr lässt sich beobachten, dass es am Morgen und am Abend im Osten an der Kreuzung Oskar-von-Miller- und Münchner Straße sowie im Westen an der Kreuzung der Fürstenfelder und der Schöngeisinger Straße zu kleineren Staus kommt. An der Münchner Straße wurde die Ampel auf Baustellenschaltung umgestellt, so dass die Abbiegerspuren längere Grünphasen haben. An der Schöngeisinger Straße haben die Behörden darauf verzichtet. Laut Throm hat es bisher auch keine Beschwerden gegeben, obwohl manche Autofahrer auf der Linksabbiegespur in die Fürstenfelder Straße durchaus geduldig sein müssen. Der Verkehr auf der Fürstenfelder und Oskar-von-Miller-Straße fließt zeitweise zäh, ansonsten wird diese Verbindung, die einst als Umgehungsstraße gebaut wurde und faktisch eine Tangente für den Brucker Westen darstellt, ihrer Bestimmung gerecht.

Die Baustelle in der Schöngeisinger Straße nahe der Bushaltestelle Auf der Lände wurde rechtzeitig geräumt und in der Puchermühlstraße sei die Behinderung durch Bauarbeiten "nicht so gravierend" wie befürchtet, sagte Throm. Dort ist ein Abschnitt halbseitig gesperrt, die Linie 840 nutzt die Straße als Umleitung. Einige Stellen, an denen umgeleitete Busse durchmüssen, würden durch Parkverbotsschilder freigehalten, berichtete sie, betonte aber dass das Straßenbauamt in Freising für alle Anordnungen zuständig ist und von den Mitarbeitern im Rathaus lediglich unterstützt wird.

Umfassend sind die Veränderungen im Busverkehr. Die Linie 840, die sonst die Bahnhöfe Bruck und Buchenau über eine weite Schleife durch die Innenstadt verbindet, wendet in der Hauptstraße. Solange die Brücke gesperrt ist, steuern außerdem die MVV-Regionalbuslinien 736 und 843 den Brucker Bahnhof nicht mehr an. Wer dorthin will, muss deshalb umsteigen, die Haltestellen an der Schöngeisinger Straße entwickeln sich vorübergehen zu zentralen Knotenpunkten im städtischen Busnetz. Die Buslinien 815, 839 und 873 fahren über die Haltestelle Schöngeisinger Straße zum Bahnhof und die Linie 825 über Klosterstraße und Holzstraße ebenfalls dorthin.

Die Ausschilderung an den Stationen ist allerdings verbesserungswürdig. An der Schöngeisinger Straße klebt ein Zettel, der auf die Sperrung und die Veränderungen hinweist. Ziemlich mau ist das Informationsangebot auf dem Busbahnhof am Bahnhof. Einige Informationskästen sind komplett leer, an einem vierten Kasten findet sich lediglich ein Hinweis auf die Krötenwanderungen bei Biburg, die den Verkehr lahmlegen. Am Steig für die Buslinie 840 hängt zwar immerhin ein Blatt, das auf die Sperrung hinweist - aber kein aktueller Fahrplan. Die ÖPNV-Stelle im Landratsamt ist nicht zuständig und verweist auf die Stadt, die wiederum annimmt, das sei Sache der Busunternehmen, der ÖPNV-Stelle oder des MVV. Die wenigen Hinweiszettel an den Stationen weisen das Logo des MVV aus. Manche Fahrgäste vor Ort wirken jedenfalls etwas verwirrt. Sie fragen Mitfahrer oder Busfahrer, wohin die Reise gehen soll. Er werde den ganzen Tag immer wieder gefragt und viele würden sich auch beschweren, erzählt ein Busfahrer der SZ. Wer auf dem aktuellen Stand der Technik ist, hat es gut. Denn im Internet finden sich detaillierte Hinweise und Umleitungsfahrpläne auf den Seiten des MVV und der Stadt.

Die Amperbrücke wird wohl bis Ende April gesperrt sein. Aufgrund der starken Schäden an der Unterseite müssen einige Längsträger ertüchtigt werden. Schadhafter Beton wird abgetragen, zusätzliche Bewehrungseisen eingelegt und die Flächen mit Spritzbeton bedeckt.

© SZ vom 29.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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