Fürstenfeldbruck:Bürgerstiftung ehrt 150 Streitschlichter

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Bei einem Fest im Veranstaltungsforum werden Landkreis-Schüler für ihr ehrenamtliches Engagementausgezeichnet

Von Monika Kalisch, Fürstenfeldbruck

Streitschlichter sind Schüler, die an ihren Schulen die Gewaltprävention unterstützen und für ein friedlicheres Schulklima sorgen sollen. Wenn ein Konflikt auftritt, den die Streitparteien nicht alleine lösen können, setzen sie sich mit dem Streitschlichter zusammen und versuchen das Problem durch Kommunikation zu erkennen und zu lösen. Dazu werden Regeln aufgestellt, die ein ruhiges und geordnetes Gespräch garantieren sollen. Seit 2001 gibt es das Projekt Schüler-Streitschlichtung, das von der Bürgerstiftung Fürstenfeldbruck organisiert wird. Dabei werden Lehrer von Erziehungsmediatoren des Instituts für Zusammenarbeit im Erziehungsbereich ausgebildet, sie geben das Wissen dann an die Schüler weiter, die sich freiwillig als Streitschlichter melden.

Auch in diesem Jahr fand im Rahmen dieses Projekts wieder das Streitschlichterfest im Veranstaltungsforum statt. Erich Hage, ehemaliger Direktor am Viscardi-Gymnasium und seit mittlerweile sieben Jahren ehrenamtlicher Leiter der Schüler-Streitschlichtung, begrüßte alle anwesenden Schüler und Lehrer, der insgesamt 19 teilnehmenden Schulen im Landkreis, die zum Fest erschienen sind. Manche, wie die Schüler des Carl-Spitzweg-Gymnasiums, trugen einheitliche T-Shirts, die Realschüler aus Unterpfaffenhofen hatten grüne Kappen auf dem Kopf, die Schüler der Grundschule Puchheim Süd, die in diesem Jahr zum ersten Mal dabei waren, kamen in Warnwesten in den Raum. In seiner Rede dankte Hage allen Anwesenden, dass sie ihre Kraft und Zeit für den Frieden an der Schule aufwendeten. Zudem betonte er, welche Relevanz das soziale Engagement für die spätere Jobsuche habe. "Hebt die Urkunde, die ihr heute als Bestätigung bekommt, gut auf. Firmen wollen sehen, dass Bewerber über soziale Kompetenzen verfügen", erklärte Hage. Als er zum Schluss seiner Rede noch den Magier Markus Laymann als Höhepunkt des Treffens ankündigte, brachen die Schüler sofort in gespanntes Gemurmel aus.

Die Vorsitzende der Bürgerstiftung Dorothee von Bary sagte, sie stünde an diesem Tag "mit einem lachenden und einem weinenden Auge" auf der Bühne. Denn sie freue sich, dass Erich Hage erneut den Saal füllen konnte und 150 neue Streitschlichter geehrt werden könnten. Allerdings sei sie sehr bedrückt, dass Hage seinen Dienst aufgebe. Während der sieben Jahren, in denen er Leiter des Projekts war, konnten 911 Streitschlichter ausgebildet werden. "Wir haben noch keinen Nachfolger gefunden, das Projekt wird jedoch mit Sicherheit weitergeführt werden", betonte von Bary.

Auch die stellvertretende Landrätin Martina Drechsler bedankte sich bei den freiwilligen Schülern und Lehrern, bevor sie im Anschluss zusammen mit Erich Hage die Urkunden an je zwei Vertreter pro Schule überreichte. Dann wurden die Schüler in eine Pause entlassen, in der für jeden Getränke und Butterbrezen zur Verfügung standen.

© SZ vom 29.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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