Fürstenfeldbruck:Brucker Streichkonzert

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Fürstenfeld und Kulturreferenten kritisieren Budgetkürzung

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Hat die Stadtspitze eigenmächtig über die Köpfe der Politiker hinweg gehandelt oder haben diese einfach nicht aufgepasst? Als das Veranstaltungsforum im März neue Geräte wie etwa Beamer, Verstärker oder Beleuchtung bestellen wollte, die bei Feiern oder Tagungen vermietet werden sollen, da stand plötzlich nicht mehr so viel Geld zur Verfügung wie in den vergangenen Jahren. Für Fürstenfeld-Chef Norbert Leinweber war es eine böse Überraschung. Er wandte sich Hilfe suchend an die beiden Kulturreferenten Klaus Wollenberg (FDP) und Birgitta Klemenz (CSU), erntete aber auch dort nur fragende Blicke. Wollenberg brachte die Sache jüngst im Stadtrat zur Sprache, zeigte sich "maßlos verärgert" und richtete deutliche Vorwürfe an Karin Geißler (Grüne). Die Dritte Bürgermeisterin hatte die Haushaltsberatungen geleitet und mit der Kämmerei offenbar entschieden, das Budget für kleinere Reparaturen und technische Anschaffungen im Zuge der Sparpolitik um 25 000 auf 75 000 Euro zu kürzen.

Erst als das Veranstaltungsforum nun tatsächlich modernere Technik anschaffen wollte, fiel die Sache mit der Kürzung auf. Die Stadtspitze habe es versäumt, so der FDP-Politiker, die Stadträte zumindest darüber zu informieren. Unterstützung erhielt Wollenberg von Leinweber, der seine Enttäuschung gar nicht erst verbergen wollte. Ein solcher Investitionsstopp sei für ihn nicht nachvollziehbar. Das Veranstaltungsforum habe immer offen und transparent agiert und sich Vertrauen erarbeitet. Umso schlimmer, so der Tenor, wenn man dann so kalt erwischt wird.

Karin Geißler wollte die "massiven Vorwürfe" Wollenbergs nicht auf sich sitzen lassen. Die Kürzung sei für jeden Stadtrat sichtbar im Haushaltsentwurf vermerkt gewesen - "das konnte jeder lesen". Wollenberg bestreitet das. Im Haushalt seien viele Größen gesammelt aufgeführt, so dass einzelne Posten nicht mehr deutlich erkennbar seien und einem schon mal etwas untergejubelt werden könne - auch wenn er Geißler bescheinigt, insgesamt gut gearbeitet zu haben. Zweiter Bürgermeister Raff (CSU) deutete an, es könne doch noch eine pragmatische Lösung gefunden werden. Wie die nach der Verabschiedung des Haushalts aussehen könnte, ist freilich offen. Die Kämmerei dämpfte bereits allzu große Hoffnungen, zumal die Kommunalaufsicht angesichts der Verschuldung jede freiwillige Leistung sehr kritisch beäugen dürfte. Am Montag wurde nun auch noch bekannt, dass es ähnliche Kürzungen im Bereich des Museums gegeben hat. Auch hier sieht Klaus Wollenberg Nachbesserungsbedarf.

© SZ vom 26.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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