Fürstenfeldbruck:Brucker Stadtrat beruft Herbert Thoma ab

Herbert Thoma, der langjährige Präsident des TuS Fürstenfeldbruck, verlässt den Brucker Sportbeirat - der Stadtrat hat ihn am Dienstag auf eigenen Wunsch abberufen. Es ist die Reaktion auf die Vorzugsbehandlung, die der Stadtrat seiner Meinung nach dem Brucker Fußballverein SCF angedeihen lässt.

Im November 2017 war der heute 73-Jährige in das ehrenamtliche und beratende Gremium nachgerückt. Zuvor gehörte er dem Sportbeirat bereits seit 2013 an - 2015 verließ er ihn unter Protest das erste Mal. Damals hatte Thoma kritisiert, die Stadt vernachlässige die Sportförderung und schaffe es nicht, das im Westen der Stadt geplante Sportzentrum zu realisieren.

Thoma begründet seinen definitiven Rücktritt nun sinngemäß damit, dass die Stadt das "nicht gesetzeskonforme Wirtschaften" bei dem von der Insolvenz bedrohten SCF durch den Verzicht auf Steuereinnahmen auch noch belohne - statt zumindest über eine Ratenzahlung oder eine Verrechnung mit künftigen Zuschüssen nachzudenken. Klaus Wollenberg (FDP) bedauert diesen Schritt ebenso wie Oberbürgermeister Erich Raff (CSU) ausdrücklich. Es sei gleichwohl "eine Legende", dass die Stadt den SCF bevorzuge. Vielmehr sei die Entscheidung getroffen worden, so Wollenberg, weil die Stadt im Insolvenzfall des SCF die 180 000 Euro, die sie in den Kunstrasenplatz investiert hat, verlieren würde.

Die Hoffnung Raffs, dass Thoma dem Sportbeirat weiterhin Impulse geben könnte, wird sich kaum erfüllen: Herbert Thoma, der die Sitzung als Zuschauer verfolgte, schüttelte entschieden den Kopf.

© SZ vom 05.07.2018 / slg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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