Brucker Gästeführer:Botschafter regionaler Kultur

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Am häufigsten gebucht werden Führungen in Fürstenfeld, das die Klosterkirche dominiert. (Foto: Günther Reger)

Drei Jahre nach Gründung haben sich die Gästeführer in Bruck etabliert, die Stadt baut das Angebot aus. Gefragt sind vor allem Rundgänge durchs Klosterareal

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Gästeführer sind Botschafter und Aushängeschilder ihrer Heimat und Übersetzer regionaler Kultur. Und sie sollen helfen, das Interesse an der Stadt zu erhöhen und Touristen anlocken. Erstmals aktiv geworden anlässlich des Feierjahres 2013, an dem an die Gründung des Klosters Fürstenfeld vor 750 Jahren erinnert wurde, sind die Brucker Gästeführer mittlerweile zu einer "Marke" der großen Kreisstadt geworden. Die Marke wird nicht nur zunehmend nachgefragt, sondern erfährt auch viel Anerkennung.

"Wir können sehr zufrieden sein, mit der Zunahme von Buchungen und mit den Bewertungen", sagt Claudia Metzner, Beauftragte für Stadtmarketing und Tourismus. Im ersten Jahr seien 27, im zweiten 30 und 2015 bereits 40 Führungen bei der Stadt gebucht worden. Hinzukämen Kloster- oder Stadtrundgänge, die mit den jeweiligen Gästeführern direkt vereinbart worden seien. Dass die "Qualität stimmt", lasse sich mit den Rückläufen von Befragungsbögen belegen, die von der Tourismusabteilung mit den Buchungsbestätigungen verteilt werden. Der Bewertungsdurchschnitt liege notenmäßig näher bei einer eins als bei einer zwei, was darauf schließen lasse, dass die Führungen durchweg gut ankommen, so Metzner.

Am häufigsten gebucht wurden 2015 Führungen im Klosterareal, gefolgt von klassischen Stadtrundgängen, Altstadtspaziergängen und der Themenführung "Bier, Bruck und Brauereien". Gewünscht wird etwas mehr Beteiligung an den so genannten offenen Führungen, die von der Stadt gegen Gebühr angeboten werden und der man sich ohne Anmeldung anschließen kann. Die durchschnittliche Teilnehmerzahl ist zwar von neun auf 13 angestiegen, ideal wären jedoch 20. Der heiße Sommer 2015 habe so manchen Interessierten wohl abgehalten, sich einer Führung anzuschließen, also sollten wir zuversichtlich sein, motiviert die Tourismusexpertin.

2016 wird die Stadt das Angebot an offenen Führungen von 14 auf 16 erhöhen. Damit wird der laut Metzner lobenswerten Entwicklung Rechnung getragen, dass die Gästeführer, die sich zum Verein Fürstenfeldbrucker Gästeführer (FGF) zusammengeschlossen haben, selbst engagiert sind und mittlerweile acht verschiedene Themen- und Kinderführungen erarbeitet haben. Einen "Riesenzulauf" hatte zuletzt die "Stadtführung mit Schauspiel", an der an jedem Termin mehr als hundert Interessierte teilnehmen wollten. Es sei zwar gelungen, den Ansturm etwas zu entzerren, künftig werde man aber mit Anmeldungen arbeiten müssen, sagt Metzner. Weil sich 2016 der Erlass des bayerischen Reinheitsgebotes für das Bierbrauen durch die Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. zum 500. Mal jährt, bieten Gästeführer zur Volksfestzeit extra "Bier- , Volksfestführungen" an. Am 23. April, am Jubiläumstag, gibt es zwei Führungen mit Bierproben, die von der König-Ludwig-Schlossbrauerei Kaltenberg übernommen werden. Erstmals beteiligt sich der Verein FGF am Weltgästeführertag (21.Februar). Er bietet kostenlose Führungen gegen Spenden für einen sozialen Zweck an.

© SZ vom 13.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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