Fürstenfeldbruck:Bloß kein Lockdown mehr

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Gewerbeverband der Kreisstadt wünscht sich Rückkehr zur Normalität

Eine Rückkehr zur Normalität nach anderthalb Jahren Corona-Pandemie wünscht sich der Gewerbeverband Fürstenfeldbruck. Einen weiteren Lockdown könne man sich nicht leisten, sagte Vorsitzender Franz Höfelsauer bei der Jahresversammlung in der Marthabräuhalle. Zusätzlich zum ohnehin zunehmenden Fachkräfte- und Materialmangel habe sich die Pandemie negativ auf Existenzgründungen und Unternehmensnachfolgen ausgewirkt.

Auch der Ortsverband habe seine Aktivitäten wegen des Lockdowns weitgehend einstellen müssen. So fanden im vergangenen Jahr weder die vorweihnachtliche Verkaufsaktion statt noch Osteraktion, Unternehmerfrühstück, Sommerfest, Zeugnisfest sowie die verkaufsoffenen Sonntage. Immerhin erwies sich in dieser Zeit die Internetseite "Wir in Bruck" als nützlich, die unter anderem auflistete, wer Ab- oder Lieferservice anbot und wo geöffnet war. Unter Federführung der Stadt wurde Anfang 2021 dann ein neues Stadtmarketing-Forum aus der Taufe gehoben.

Aber auch ohne Corona stellt der Kaufkraftabfluss laut Höfelsauer eine große Herausforderung für die Gewerbetreibenden dar, aber auch für die Stadt selbst und deren Entwicklung. Um Kaufkraft am Ort zu binden, gründeten Johann Buchfelner, Markus Jaekel und Jan Hofmayer in Kooperation mit dem Gewerbeverband und dem Stadtmarketing Fürstenfeldbruck im Mai die "Heimatguthaben GmbH". Derzeit beteiligen sich 33 Geschäfte und Betriebe an dem Gutscheinverfahren, das einen Beitrag zum Erhalt lokalen Gewerbes und einer lebendigen Innenstadt leisten soll.

Dazu zählt man beim Gewerbeverband auch die Forderung, dass bei der Umgestaltung des Viehmarktplatzes künftig unterirdisch die gleiche Anzahl an Parkplätzen geschaffen werden soll, wie sie derzeit oberirdisch vorhanden sind. Die Stadt müsse "anfahrbar sein" und genügend Parkplätze zentrumsnah zur Verfügung stellen, betonte Höfelsauer, der auch für die CSU im Brucker Stadtrat sitzt. Die vom Brucker Verkehrsforum geforderte Geschwindigkeitsbegrenzung in der Schöngeisinger- und Pucher Straße auf Tempo 20 hält der Gewerbeverbandschef indes für kontraproduktiv. Vorstandsmitglied Matthias Donner berichtete dann über den Erfolg des City-Wlan, das innerhalb eines Jahres von 64 000 Besuchern genutzt worden sei.

In ihrem Impulsvortrag "Innenstadtbelebung" lobte die anwesende Präsidentin des Bundes der Selbständigen Bayern (BDS), Gabriele Sehorz, die bisherigen Aktivitäten des örtlichen Gewerbeverbandes, stellte das gute Miteinander nicht nur im Verband, sondern auch mit der Stadt und der Wirtschaftsförderung heraus. Das "Gesicht" von Fürstenfeldbrucks Innenstadt sei einzigartig, so Sehorz. Es seien die Einzelhändler, die das Leben in den Innenstädten sowie die Lebensqualität sicherten: "Sie machen den Charme aus, der für eine Ausstrahlung der Kommune sorgt."

Deshalb empfahl sie der Kommune, für umweltfreundliche und nachhaltige Konzepte in der Innenstadt zu werben. Arbeiten und Wohnen in der Innenstadt habe viele positive Begleiterscheinungen. Für die Innenstadtentwicklung will der BDS ein Konzept mit Hilfe der Ortsverbände im kommenden Jahr auf den Weg bringen, das dann dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) vorgelegt werden soll, um gezielt Gelder für die Innenstadtentwicklung zu akquirieren.

Bei der fälligen Neuwahl wurde sodann der komplette Vorstand für drei Jahre wiedergewählt: mit Franz Höfelsauer an der Spitze, seinem Stellvertreter Carsten Schuchhardt, Johann Buchfelner als Schatzmeister, Matthias Donner als Schriftführer und den drei Beisitzern Mike Trommer, Bastian Kubitza und Vitus Würstle. Erweitert wurde die Führungsriege um Juliane Egert als weitere Beisitzerin - und erste Frau im Vorstand des Brucker Gewerbeverbandes.

© SZ vom 04.11.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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