Fürstenfeldbruck:Bis zu sieben Millionen fürs Sportzentrum

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Bereits 2017 sollen im Westen Fürstenfeldbrucks drei Fußballplätze entstehen. Dann sollen Anlagen für Kegler und Schützen folgen. Noch aber gibt es bei der SPD wegen der Kosten Vorbehalte gegen die Zweifachturnhalle

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Pläne für das Sportzentrum im Westen der Kreisstadt werden konkreter, der Widerstand der SPD gegen die "große Lösung" mit Zweifachturnhalle hält an. Am Dienstag ist im Sportausschuss das seit der ersten Vorlage im März verfeinerte Entwurfskonzept des Architekturbüros Batzer vorgelegt worden. Es sieht eine schrittweise, über mehrere Jahre gestreckte Realisierung des Projekts vor, mit dem nach neun Jahren Diskussion möglicherweise bereits im kommenden Jahr begonnen wird.

Entstehen soll der "Sportpark III" zwischen Bundesstraße 471 und Cerveteristraße, nördlich der Rothschwaiger Straße und damit auch im Norden der bestehenden Anlagen des TSV West - getrennt lediglich durch das Areal, auf dem die Brucker Stadtwerke ihre neuen Betriebsgebäude errichten. Begonnen werden soll im kommenden Jahr mit der Anlage von zwei Fußballplätzen nebst Flutlichtanlage sowie einem zusätzlichen, wetterbeständigen Kunstrasenplatz. Der Außenbereich wird auf 1,2 bis 1,5 Millionen Euro veranschlagt. 2018 könnte dann mit dem Bau der 44 Meter langen und 22 Meter breiten Zweifachturnhalle begonnen werden, die in Modulbauweise erweitert werden kann und geeignet ist beispielsweise für Handball und Basketball. In der letzten Ausbaustufe sollen die obligatorischen Umkleiden und Sanitär- sowie Gastronomiebereiche, Kegelbahn und Gymnastikräume noch um Schießstände ergänzt werden.

Nicht mehr enthalten ist, wie bereits in der im Frühjahr vorgelegten Machbarkeitsstudie, eine Kletterhalle, auch der Gastrobereich fällt kleiner aus als ursprünglich vorgesehen. Die künftigen Besucher des Sportparks III können einen Teil der oberirdischen Parkflächen der Stadtwerke mitbenutzen - statt 120 müssen deshalb lediglich 80 Stellplätze angelegt werden.

Die Kosten für das Großprojekt teilt sich die Stadt mit Vereinen, allen voran dem TSV West und dem Tus Fürstenfeldbruck, die als Bauherren auftreten, selbst einen zehnprozentigen Eigenanteil tragen und in den Genuss einer Steuerbefreiung kommen. Werden die Zuschüsse des Landessportverbandes in Höhe von 20 Prozent abgezogen, dürften fünf bis sieben Millionen Euro übrig bleiben, die von der Stadt zu schultern sind. Im Haushalt 2017 sind 750 000 Euro eingestellt, in den Folgejahren bereits eine sowie 1,25 Millionen Euro.

Walter Schwarz (SPD) bekräftigte die bereits vor einigen Monaten von seinem Fraktionskollegen Axel Lämmle vorgebrachten Bedenken. Kern der Kritik sind die vier Millionen für die Zweifachturnhalle. Das Geld könnte Schwarz zufolge sinnvoller verwendet werden. Als Beispiel nannte er eine Eislaufhalle. Schwarz kritisierte im Ausschuss, dass entgegen dem gültigen Stadtratsbeschluss eine "kleine Lösung" ohne Turnhalle gar nicht geprüft worden sei. Die SPD hatte wiederholt vorgeschlagen, den Bau der im Westen geplanten neuen Grundschule abzuwarten und die entsprechende Schulturnhalle größer zu dimensionieren und dann auch den Vereinen zugänglich zu machen. Dies sei die sinnvollere Lösung, zumal nach Abzug der Luftwaffe die Sportanlagen auf dem Fliegerhorst zur Verfügung stünden - die Stadt soll laut Schwarz zudem in Erfahrung bringen, wann die Bundeswehr abzieht und mit welchem Kaufpreis man für die Anlagen zu rechnen hat. Auf dem Gelände des Sportzentrums III bliebe ohne eigene Halle dann auch mehr Platz beispielsweise für einen Bolzplatz, der auch Nicht-Vereinsmitgliedern offen stünde.

Schwarz trug sich von anderen Politikern den Vorwurf ein zu blockieren und "olle Kamellen wieder hervorzuholen" (Zweiter Bürgermeister und Sportreferent Erich Raff, CSU). Raff mahnte ebenso wie sein Fraktionskollege Markus Droth eine schnelle Lösung im Sinne der "immer wieder vertrösteten Bürger im Westen" und der Vereine an und verwies auf den Sportbeirat, der die "große Lösung" befürwortet. Eine Mischnutzung von Schule und Vereinen sei nicht sinnvoll. Und im Fliegerhorst soll ein neues Wohnquartier für etwa 5000 Menschen entstehen - dadurch seien die dortigen Sportanlagen dann bereits gut ausgelastet.

© SZ vom 24.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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