Fürstenfeldbruck:Bewegende Geschichte

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Mit der Geschichte der Kirche Sankt Michael in Germerswang befasst sich einer der Aufsätze. Das Bild stammt von 1957 - vor dem Einsturz des Turms. (Foto: privat)

Maisacher Arbeitskreis legt neue Heimatbroschüre vor

Von Felix Sommerfeld

Maisach - "Ich bin selbst ein Eisenbahnerkind", kommentiert Karl Muth seinen Beitrag im diesjährigen Meisaha-Heft zur Gemeindegeschichte. Der Beitrag erinnert an die schrecklichen Bahnunfälle am Verkehrsknoten Maisach. Muth befasst sich darin unter anderem mit dem Hergang des Bahnunglücks, das seinen Großvater das Leben kostet. Dem Verkehrsknoten kommt in der diesjährigen Ausgabe des Heftes eine besondere Bedeutung zu.

Die Arbeit des Arbeitskreises Geschichte beschränkt sich normalerweise auf die Herausgabe des alljährlichen Meisaha-Hefts. Nicht so in diesem Jahr. Anlässlich des 175. Jubiläums der Bahnstrecke München-Augsburg zeigt sich der Arbeitskreis darüber hinaus auch noch für eine Ausstellung über den Verkehrsknoten Maisach verantwortlich. Die Erinnerung an die schrecklichen Bahnunfälle ist dabei nur eines von vielen historischen Themen, die heuer im Heft Erwähnung finden.

Wie es bereits Tradition ist, wurde auch die aktuelle Ausgabe öffentlich präsentiert. Im Pfarrsaal Sankt Vitus in Maisach führte Ulrike Bergheim, Leiterin des Arbeitskreises, vor 35 anwesenden Gästen durch die Präsentation. Mit musikalischer Unterstützung durch das Akkordeonorchester stellten die Mitwirkenden des neuen Heftes ihre Beiträge vor. Für die Entstehung zeigt sich der Arbeitskreis Geschichte in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat verantwortlich. Seit 2009 erscheint der Meisaha einmal jährlich. Doch nicht nur die Geschichte Maisachs findet Erwähnung. In dem Heft findet sich auch ein kurzer Rückblick über die Geschehnisse des vergangenen Jahres, die langfristig von Bedeutung sein werden für die Gemeinde.

Wie in jedem Jahr befindet sich neben anderen Geschichtsthemen auch ein archäologischer Beitrag im Heft. Dieser beschäftigt sich mit dem spätrömischen Gräberfeld von Gernlinden. Dem Leser werden Erläuterungen zu den Ausgrabungen gegeben, auch in Form von Fotos. Auch einen Aufsatz zur Kirchengeschichte gibt es in jeder Ausgabe. Der erste von zwei Texten zur Kirche Sankt Michael in Germerswang befasst mit der Geschichte der Kirche bis zu ihrem Einsturz.

Ein Abdruck der Kriegschronik aus dem Jahr 1915 des Pfarrers Schmidhammer ist in Form seines Tagebuchs zum Ersten Weltkrieg zu finden. Zusätzlich zu den abgedruckten Texten der Chronik findet der Leser Erläuterungen und historische Informationen. Helga Rueskäfer beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit der Arbeit der Gernlindner Feuerwehr während des Zweiten Weltkriegs. Ein Jahresrückblick 2015 schließt das Heft. Erwähnung findet unter anderem der Bau des neuen Windrades. Ulrike Bergheim sagt hierzu: "Das ist die moderne Energieversorgung. Sie hat jetzt auch in Maisach Einzug gefunden."

Maisachs Bürgermeister Hans Seidl bedankte sich am Ende der Veranstaltung bei allen Mitwirkenden. Er sieht in den Heften "einen der größten Schätze, die wir den nächsten Generationen vermachen können". Sie seien eine wertvolle Investition in der Aufarbeitung der Geschichte und stellten etwas Einmaliges im Landkreis dar. Die diesjährige Ausgabe des Meisahas kann ab sofort im Maisacher Rathaus, den Bankfilialen in Maisach und Gernlinden, am Wochenmarkt in Maisach und am Maisacher Advent für fünf Euro erworben werden.

© SZ vom 11.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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