Betrunken am Steuer und mit einer geladenen und entsicherten Pistole Kaliber neun Millimeter im Jackenärmel hat eine Polizeistreife am Samstagnachmittag einen 52 Jahren alten Fürstenfeldbrucker auf der Bundesstraße 471 gestellt. Wie sich hernach herausstellte, besitzt der Mann die Pistole der Marke Luger legal, weil er Sportschütze ist. Wie die Polizei mitteilte, war er mit 2,2 Promille stark alkoholisiert.
Die Polizei Fürstenfeldbruck schildert den Fall wie ein Lehrbeispiel an der Polizeischule. Denn dort würden die Lehrer Waffen und gefährliche Gegenstände in Übungsfällen platzieren, um die Auszubildenden auf die ihnen drohenden Gefahren aufmerksam zu machen. Dass er dafür schon sensibilisiert sei, hat den Angaben zufolge der 22 Jahre alte Polizeibeamte am Samstag bewiesen. Er macht gerade bei der Inspektion Bruck ein Praktikum und war auf Streife mit einem erfahrenen Beamten unterwegs, als die Meldung einer Autofahrerin einging, auf der B 471 würde ein Auto in Schlangenlinien fahren. Die beiden Beamten erkannten den Wagen, signalisierten dem Fahrer, dass er anhalten solle, doch mussten sie das Auto des 52-Jährigen erst überholen, um es in der Ausfahrt zum Gewerbegebiet Hasenheide zu stoppen. Wie gelernt, sicherte der 22-jährige Beamte seinen älteren Kollegen, als den Fahrer aufforderte, das Auto zu verlassen. "Um jegliche Gegenwehr zu unterbinden, fasste jeder Beamte einen Arm des Bruckers, wobei der jüngere Polizist einen Gegenstand ertastete, der einer Waffe glich. Der Darstellung nach rangen die Beamten den Mann zu Boden und fanden die schussbereite Waffe im Ärmel.
Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung wurden 105 Schuss Munition und Stichwaffen entdeckt.