Fürstenfeldbruck:Bester Jahrgang

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Absolventen und Ehrengäste begrüßt Fachschulleiter Ingbert Hoffmann im Churfürstensaal zur Dilpomandenfeier. (Foto: Günther Reger)

186 Diplomanden schließen Studium an Polizeifachschule ab

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

Am Anfang ihrer vielversprechenden Karriere als bayerische Polizeibeamte steht für viele junge Menschen der Aufenthalt in Zellen. Nicht aber in Haftzellen, sondern in jenen Zimmern, die einst Mönche des Zisterzienserkloster Fürstenfeld bewohnten. In diesen mittlerweile modernisierten Kemenaten dürfen die Studierenden der Polizeihochschule "lange Lernphasen in räumlicher Isolation" verbringen, wie es Diplomandin Roxane Ferner am Mittwoch ausdrückte. Sie blickte stellvertretend für ihre 185 Kommilitonen auf ihre 2000-stündige Studienzeit und die Ausbildung in 25 Fächern zum Diplom-Verwaltungswirt zurück. Die Oberwachtmeisterin ist damit prädestiniert, einmal Vorgesetzte zu werden.

Vorgesetzte aber, so formulierten es der bayerische Innenstaatssekretär Gerhard Eck und der neuen Leiter der Fachschule, Ingbert Hoffmann, sollten Vorbilder sein und in ihrer Entwicklung nicht stehenbleiben. "Voraus- und nicht mitlaufen" forderte Eck die Absolventen auf, die einen Job in den oberbayerischen Dienststellen oder bei der Bereitschaftspolizei vor sich haben.

Dabei sind es nicht nur die jungen Beamten, die das Studium auf sich nehmen, die Altersstufen reichen laut Eck von 20 bis 40. Es sind Einstiegsbeamte, die nur mit einem Schulabschluss zur Polizei kamen, und "Aufstiegsbeamte", die sich Wissen, vieles auch aus dem juristischen Bereich und aus der Psychologie, aneigenen, um weitere Führungsverantwortung übernehmen zu können. Der am Mittwoch verabschiedete Jahrgang ist laut Schulleiter Hoffmann vom Notendurchschnitt her einer der besten der vergangenen Jahre, nur einer hat nicht bestanden.

Was die Beamten in ihrer weiteren Verwendung, zum Beispiel in einer Polizeiinspektion, erwartet, umriss Gerhard Eck. Extremismus vor allem von rechts und internationaler Terrorismus seien Herausforderungen, denen sich die bayerische Polizei mehr denn je stellen müsse. Er, so Eck, habe in Bezug auf den Rechtsextremismus "große Sorge", weil die Rechten die derzeitige Lage ausnutzten, um "ausländerfeindliche Stimmung zu säen". Die aber wolle man in Bayern nicht. "Das ist eine gefährliche Situation", warnte der Staatssekretär. Um den Gefahren zu begegnen, wolle Bayern in den kommenden Jahren 10 000 neue Polizeibeamte einstellen und habe für die kommenden fünf Jahre eine Werbekampagne unter dem Motto "In Bayern leben heißt sicher leben" aufgelegt.

Diesem Motto wird sich auch Roxane Ferner verpflichtet fühlen. Für sie geht es nach Studium, Praktika, einsatztaktischer Ausbildung und Auslandseinsatz zunächst in die Polizeiinspektion Memmingen. Die Kommilitonen von Fürstenfeld wird sie in Erinnerung behalten. Als "Kameraden", wie sagte.

© SZ vom 21.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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