Fürstenfeldbruck:Bescheidene Feuerwehr

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Feuerwehrreferent Andreas Lohde (links) und Kommandant Michael Ott beim ersten Spatenstich an der Flurstraße im Oktober. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Weil die Baukosten für die zweite Wache in Bruck erneut steigen, verzichtet der Kommandant auf Jugend- und Lehrräume

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Brucker Feuerwehr akzeptiert es, dass beim Bau der neuen Feuerwache im Nordwesten der Stadt auf wünschenswerte Ausstattungen verzichtet wird, die für den Betrieb nicht unbedingt erforderlich sind. Damit will sie einen Beitrag leisten, um die erneut absehbaren Baukostensteigerungen in Grenzen zu halten. Kommandant Michael Ott erklärte sich bereit, auf Jugend- und Lehrsaal in der Dependance zumindest vorerst zu verzichten. Auf diese Weise sollen die Baukosten an der Flurstraße auf gut 6,9 Millionen Euro begrenzt werden. Hinzu kommen werden noch gut 1,4 Millionen Euro für Fahrzeuge sowie gut 100 000 Euro für Möblierung und EDV-Ausstattung, so dass sich das Gesamtprojekt auf etwa 8,4 Millionen Euro summieren dürfte. Erwartet werden im Gegenzug Zuschüsse in Höhe von etwa 1,9 Millionen Euro. Im Stadtrat löste die Kunde von weiteren Kostensteigerungen im Zuge der Ausschreibungen Unmut aus - musste die Kalkulation innerhalb eines Jahres doch bereits um etwa eine Million Euro nach oben korrigiert werden. Es bestand aber weitgehend Einigkeit darüber, dass man nicht an der falschen Stelle sparen dürfe. Zudem sollen die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden für eine künftig möglicherweise erforderliche Erweiterung. Die zweite Brucker Feuerwache soll die Zentrale an der Landsberger Straße vor allem deshalb ergänzen, weil vom bestehenden Feuerwehrhaus der Fliegerhorst kaum in der vorgeschriebenen Hilfsfrist von zehn Minuten zu erreichen ist. Weil auf dem riesigen Militärareal aber ein neuer Stadtteil mit bis zu 6000 Einwohnern entstehen soll, muss die Kreisstadt aktiv werden. Erste Planungen gab es bereits im Jahre 2016.

Laut Ott ist es hinnehmbar, dass die Ausbildung weiterhin zentral an der Landsberger Straße erfolgt und das zweite Feuerwehrhaus somit nicht völlig autark ist - wie dies nach Worten von Feuerwehrreferent Andreas Lohde (CSU) freilich mit Blick auf die Nachwuchsgewinnung sehr wohl wünschenswert wäre. Ebenso wie Philipp Heimerl (SPD), warnt Lohde davor, über die Ausbildungsräume hinaus auch auf den auf 50- bis 80 000 Euro veranschlagten Übungsturm zu verzichten. Bislang ist geplant, auch den vorgesehenen Bolzplatz hinter dem Feuerwehrhaus anzulegen.

Lohde warnte eindringlich vor Bauverzögerungen. Man stehe bei der zweiten Feuerwache unter erheblichem Zeitdruck, sagte er der SZ.

© SZ vom 21.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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