Fürstenfeldbruck:Benefizspiel der Löwen

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"Lasst uns mindestens 100 Jahre alt werden!" Das steht über dem Flyer, der den Besuch des TSV 1860 München in Fürstenfeldbruck ankündigt. Es klingt wie ein letzter Wunsch. Der Sportclub Fürstenfeldbruck von 1919 muss möglicherweise in die Insolvenz gehen - ein Jahr vor seinem 100. Geburtstag. An diesem Samstag kommen die Münchner Löwen vorbei, um dem klammen Brucker Fußballverein mit einem Benefizspiel (14 Uhr, Sportzentrum an der Klosterstraße) ein paar Einnahmen zu verschaffen. Den Deal fädelten der vorläufige Insolvenzverwalter Oliver Schartl und Markus Fauser ein, der bis Jahresende noch Geschäftsführer des TSV 1860 war. Fauser und Schartl hatten sich einst beruflich kennen gelernt. Die Einnahmen sollen dem SCF zugute kommen, sie gehen nicht auf das Treuhandkonto, das Schartl zwischenzeitlich zur Sammlung von Spenden eingerichtet hat.

Mit 1500 Zuschauern wäre der amtierende SCF-Präsident Jakob Ettner zufrieden. Das Wetter lässt sich für den Monat Januar ganz gut an. Die Partie wird auf dem Hauptspielfeld im Stadion stattfinden und nicht auf dem Kunstrasenplatz. Um den herum ist nicht genügend Platz für die erhoffte Zuschauerzahl.

SCF-Trainer Michael Westermair will allen seinen Spielern Einsatzzeiten gegen den Regionalliga-Tabellenführer geben. "Sie sollen Spaß haben und sich gut verkaufen", sagte Westermair am Freitag der SZ. Vorbereiten konnten sie sich kaum, eine einzige Trainingseinheit am Donnerstag musste reichen. Man habe den Trainingsstart eigens zwei Wochen vorverlegt", sagte Westermair. Die Punktrunde in der Bezirksliga Süd geht für den SCF erst am 18. März weiter. Die Spieler waren angehalten, sich selbständig mit Lauftraining fit zu halten. Einige von ihnen hatten eine Hallenrunde gespielt.

Für Michael Westermair gibt es auch ein Wiedersehen mit Sechzig-Trainer Daniel Bierofka und dessen Co-Trainer Oliver Beer. Mit beiden kickte Westermair einst in der Bayernauswahl. Das Ergebnis nennt er aus Sicht des SCF "nebensächlich", immerhin spielen die Löwen drei Ligen höher und sind dort mit einem Polster von sieben Punkten auf den ersten Verfolger Spitzenreiter. Dass sie "eine Top-Mannschaft der vierten Liga" sind, wie FC-Bayern-Fan Westermair zugeben muss, zeigte auch ihr jüngster Auftritt am Donnerstag: Das Testspiel gegen den österreichischen Drittligisten Wörgl gewannen die Sechziger 11:0.

© SZ vom 27.01.2018 / baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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