Fürstenfeldbruck:Bekenntnis zum Schlachthof

Lesezeit: 1 min

Landrat betont die Bedeutung der Einrichtung für die Region

Von Ingrid Hügenell, Fürstenfeldbruck

Landrat Thomas Karmasin hat am Freitag ein "klares Bekenntnis von Seiten der Kommunalpolitik" zum Schlachthof Fürstenfeldbruck-Hasenheide abgegeben. Der Landkreis ist stiller Teilhaber der metzgergeführten Einrichtung. "Es ist wichtig, dass regional geschlachtet werden kann", sagte Karmasin auf Anfrage der SZ. Das diene auch dem Tierwohl, weil weite Transportwege vermieden würden. Momentan werden pro Woche an zwei Tagen 80 bis 100 Schweine, 15 bis 20 Rinder und zehn bis 20 Schafe geschlachtet, auch von Bio-Betrieben. Veterinärrechtlich läuft Karmasin zufolge alles gut. Der Schlachthof verfügt über einen Tierschutzbeauftragten.

Der Landrat betonte, es habe sich bei der Zusammenkunft am Donnerstag keinesfalls um eine Krisensitzung gehandelt, sondern um eine ganz normale Sitzung, bei der die Bilanz vorgestellt worden sei. "Die Zahlen sehen sehr gut aus, es geht nach oben." Allerdings wäre es wünschenswert, wenn die Kunden, die sich nach der Schließung des Schlachthofs 2017 anders orientiert hatten, wieder zurück kämen.

Hermann Eberle aus Karlsfeld, einer der drei Geschäftsführer des Schlachthofs, sagt: "Es geht weiter, es passt alles." Der Schlachthof trage sich, es seien schon Kunden zurück gekommen. Allerdings müsse man weiter aufbauen und auch weiter neue Kunden gewinnen. "Wir arbeiten rechtschaffen und geben uns Mühe." Eberle hält den Bestand des relativ kleinen Schlachthofs auch für wichtig, weil dort die nächste Generation von Metzgern das Handwerk von Grund auf und damit den notwendigen Respekt vor dem Tier lernen könne. In der Hasenheide wird in kleinen, eingespielten Teams gearbeitet.

Offenbar gab es seit einiger Zeit Unruhe um den Schlachthof nicht wegen der wirtschaftlichen Lage des Betriebs, sondern wegen Bestrebungen von Einzelpersonen außerhalb des Schlachthofs, statt des im Flächennutzungsplan der Stadt Fürstenfeldbruck festgelegten Sondergebiets Schlachthof ein allgemeines Gewerbegebiet an der Hasenheide einzutragen. Dadurch hätten Grundstücke in dem Gebiet eine Wertsteigerung erfahren. Dieses Bestreben hatte wohl auch zu Unstimmigkeiten geführt, die inzwischen beigelegt werden konnten, wie zu erfahren war.

© SZ vom 09.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: