Fürstenfeldbruck:BBV will die Markthalle

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Quinten dementiert Zweifel am Projekt auf dem Viehmarktplatz

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Brucker Bürgervereinigung (BBV) steht voll hinter dem Projekt Markthalle auf dem Viehmarktplatz und hält dieses in absehbarer Zeit auch für realisierbar. Das hat Fraktionsvorsitzender Klaus Quinten am Dienstag nochmals deutlich gemacht. Er tritt damit Oberbürgermeister Erich Raff (CSU) entgegen, der jüngst Zweifel an der Finanzierbarkeit vorgebracht und angekündigt hatte, solange kein Investor gefunden sei, bleibe alles so, wie es ist. Quinten: "Wir sind optimistisch", auch wenn Details noch offen sind und möglicherweise Kompromisse geschlossen werden müssen. Ein überschaubares Defizit ist für die BBV mit Blick auf die Belebung und Aufwertung der Innenstadt per se kein Ausschlusskriterium. Raff und die CSU hingegen sind sehr vorsichtig, wenn es um rote Zahlen geht. Quinten trat auch dem Eindruck entgegen, Zweiter Bürgermeister Christian Götz (BBV) teile Raffs pessimistische Einschätzung.

Wirtschaftsförderin Aliki Bornheim sondiert im Auftrag der Stadt zurzeit die Lage. Ziel ist es vor allem, einen potenten Investor zu finden, der den Nordteil des Platzes per Erbpacht übernimmt und ein Gebäude darauf errichtet, sowie mögliche Nutzer. Es gehe bislang lediglich um eine Bestandsaufnahme und noch nicht um Bewertungen, so Bornheim. Namen möglicher Aspiranten wollte sie noch nicht nennen. Durchgesickert ist aber bereits, dass der Betreiber des Bio-Supermarkt an der Schöngeisinger Straße Interesse angemeldet hat und gerne in größere Räume auf den Viehmarktplatz umziehen würde. Das bestätigte Markus Dieffenbach am Dienstag. Er sieht sich selbst lediglich als möglichen Mieter, hat aber Kontakte zu einem niederländischen Investor, der dem Projekt gegenüber aufgeschlossen sein könnte und grundsätzlich wohl auch in der Lage wäre, die bis zu vier Millionen Euro für das favorisierte Markthallenkonzept "Loop" zu schultern. Voraussetzung für einen rentablen Betrieb wäre aber wohl die Ausweitung der nutzbaren Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter, wie dies die Ausschreibung der Stadt zuließe. Dieffenbach nennt die Drogeriekette "dm" als Frequenz bringenden Wunschpartner in einem Gebäude auf dem Viehmarktplatz. Gleichwohl lässt er Zweifel am ganzen Markthallenkonzept durchblicken. Möglicherweise sei ein Geschäftshaus - kleiner als jenes, das per Bürgerentscheid abgelehnt worden war - besser zu betreiben und zu finanzieren. Ein oberirdisches Parkdeck ist seiner Meinung nach zudem eine viel günstigere Alternative zu einer Tiefgarage. Ähnliche Vorschläge waren immer wieder in den städtischen Gremien vorgebracht worden. Klaus Quinten will zwar an einer Markthalle festhalten und glaubt, dass sich eine Tiefgarage finanziell tragen könnte, sieht aber noch viel Spielraum für einen großen städtebaulichen Wurf. Sofern das Fitnesscenter Hardy's seine Wünsche realisieren kann, aus dem Haus des früheren "Kaufhauses X" am Rande des Viehmarktplatzes an einen anderen Standort umzuziehen, würde der Erwerb der Immobilie ganz neue Möglichkeiten eröffnen. "Das wäre für die Stadt sehr interessant."

© SZ vom 15.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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