Fürstenfeldbruck:Bauern gegen Umweltminister

Kreisobmann Johann Drexl warnt vor "praxisfernen" Forderungen

Brucker Bauern wollen am Donnerstag in Augsburg gegen neue Auflagen und Vorgaben demonstrieren. In der Stadt treffen sich die Umweltminister der Länder und des Bundes am Donnerstag und Freitag zu ihrer Herbsttagung. Gerade im Umwelt- und Naturschutz drohen den bayerischen Bauern "teils unüberwindliche Hürden", warnt Johann Drexl, der Kreisobmann des Bauernverbandes (BBV). Während sich die Preise etwa für Milch und Fleisch seit Monaten "im Sinkflug" befänden, würden immer neue Regelungen und Vorgaben für Landwirte, Waldbauern und Grundeigentümer auf den Weg gebracht. Viele Punkte auf der Tagesordnung der Minister, vom Artenschutz über den Flächenverbrauch bis zur Energiewende würden die Bauern direkt betreffen. Drexl führt außerdem die Düngeverordnung und die "Biberproblematik" an.

Die Landwirte fürchten etwa neue Obergrenzen für Emissionen, etwa für Ammoniak, die dazu führen würden, dass Tierbestände halbiert werden müssten, wie Simone Strobel, die BBV-Geschäftsführerin für Dachau und Fürstenfeldbruck, der SZ erklärte. Die Düngeverordnung solle verschärft werden. Die Bauern sollen Lagerkapazitäten von neun statt bisher sechs Monaten schaffen, sagte Strobl.

Darum ruft der BBV zu dieser Demonstration auf unter dem Motto: "Umweltschutz geht nur mit uns, nicht gegen uns". Die Landwirte wollen mit dem Bus nach Augsburg fahren, wo der Präsident des Deutschen Bauernverbandes sprechen wird. "Die Umweltminister müssen die Anliegen der Land- und Forstwirte endlich ernst nehmen und von den teils überzogenen und praxisfernen Forderungen Abstand nehmen", fordert Drexl. Andernfalls würde die bäuerliche Landwirtschaft in Bayern "ans Messer geliefert".

© SZ vom 11.11.2015 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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