Fürstenfeldbruck:Bäckerinnung will neuen Tarifvertrag

Weniger Urlaubsgeld, dafür mehr Rente für Beschäftigte

Die ungewöhnliche Kündigung der Tarifverträge durch die bayerische Arbeitnehmervertretung der Bäcker haben Innungsobermeister Werner Nau und Ehrenobermeister Franz Höfelsauer verteidigt. Sie erwarten "einen heißen Herbst". Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat den Schritt und die damit verbundenen Forderungen harsch kritisiert. Sie befürchtet drastische Einschnitte wie mehr Sonntagsarbeit, Urlaubsabzug bei Krankheit sowie kein zusätzliches Urlaubsgeld mehr. Im Landkreis Fürstenfeldbruck sind rund 820 Bäckereibeschäftigte betroffen. Nau und Höfelsauer verteidigten die Kündigung von Tarif- und Manteltarifvertrag durch den Landesinnungsverband; normalerweise kündigen die Gewerkschaften die Verträge. Im Lauf der acht- beziehungsweise zwölfjährigen Laufzeit seien zahlreiche Gerichtsurteile ergangen, die eine Anpassung notwendig machen würden. Des weiteren falle das zusätzliche Urlaubsgeld nicht weg, sondern soll in die Altersvorsorge einfließen und es soll von 300 auf 500 Euro erhöht werden, ergänzte Höfelsauer. Vor dem Hintergrund der künftigen Altersstruktur und der Entwicklung der staatlichen Rente sei dies "der Schritt in die richtige Richtung", betonte der Ehrenobermeister. Die anteilige Kürzung des tariflichen Urlaubs, einer freiwilligen Erhöhung des gesetzlichen Urlaubs, bei übermäßig vielen Krankheitstagen ist Nau zufolge eine "Möglichkeit, notorische Krankmacher in den Griff zu kriegen".

© SZ vom 03.09.2015 / alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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