Fürstenfeldbruck:Auszug aus dem Paradies

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Schrille Kostüme, lustige Texte und furiose Gesangseinlagen: Das Faschingskonzert des Philharmonischen Chors ist mittlerweile Brucker Tradition. (Foto: Carmen Voxrbunner)

Faschingskonzert des Philharmonischen Chors Fürstenfeldbruck

Von Katharina Knaut, Fürstenfeldbruck

"Die ganze Verdunklung g'foit mir nicht, es werde Licht!" mit diesen Worten lässt Peter Seitz in der Rolle des Allmächtigen die Welt in Licht erstrahlen und leitet so den ersten Akt der Probe für das Stück "Es geschah im Garten" des diesjährigen Faschingskonzert des Philharmonischen Chors Fürstenfeld ein. Die Geschichte beginnt im Garten Eden. Die dort lebenden Tiere werden von Adam im Zaum gehalten, der sich jedoch in Mangel an weiblicher Gesellschaft, eine Frau herbeisehnt. Gott schickt daraufhin Eva, die jedoch so gar nicht Adams Vorstellungen entspricht. Auch sie selbst ist vom Paradies und besonders der eher geringen Auswahl an Männern enttäuscht und beschließt, mit ein paar weiblichen Begleiterinnen auf Männerjagd zu gehen. Auf der Suche nach "Mister Perfect" führen sie und ihre Freundinnen den Zuschauer durch Athen und an den Hof Ludwig XIV.

Die Faschingskonzerte des Chores haben mittlerweile Tradition. 1978 wurden sie von dem damaligen Vorstand Günter Mayr ursprünglich als "Finanzspritze" gegründet, um Geld für die klassischen Veranstaltungen einzuspielen. Aus dieser Idee, an der anfangs nur acht bis zehn Mitwirkende beteiligt waren, erwuchs eine feste Einrichtung im Brucker Kulturleben, die pro Saison elf Aufführungen zeigt und um die 2000 Zuschauer anlockt.

Nicht nur der Erfolg, auch die Konzerte haben sich seit der Gründung stark entwickelt. Anfangs standen noch die einzelnen Gesangseinlagen im Vordergrund, um die anschließend eine Geschichte gebaut wurde. In den letzten Jahren habe sich das geändert, wie Ulrike Brück, ein langjähriges Mitglied des Chors und Mitwirkende, berichtet. Heute ist die Handlung der Hauptbestandteil, die Lieder würden zur Geschichte passend dazugedichtet.

Auf diese Weise entstand auch dieses Jahr ein zusammenhängendes Stück, das sich durch hervorragenden Gesang, vor allem aber auch durch seinen Witz und seinen Charme auszeichnet. Beides erhält es besonders durch seine Mitwirkenden. Alle sind mit Feuereifer bei der Sache, ihr Engagement und ihre Begeisterung verleihen den Charakteren Lebendigkeit. Jede Rolle sei auch individuell an den Spieler angepasst, erklärt Peter Haase, der Regie führt und für die Choreografie zuständig ist. Für ihn sei es dabei der größte Spaß, die Leute einzuschätzen, um anschließend die Rollen und Bewegungen für jeden Einzelnen speziell zu entwickeln. Dadurch entstehe auch für jeden Schauspieler die Möglichkeit sein Potenzial voll auszuschöpfen, erklärt Ulrike Brück begeistert. "Das ist eine Möglichkeit, die man im Alltag oft nicht hat."

Auch Jens Hunecke, der bei der Aufführung den Adam verkörpert, ist mit Elan bei den Faschingskonzerten dabei. Er kümmert sich um die Liedtexte. Dabei nimmt er Lieder, behält die Melodien und dichtet die Texte um, so dass sie ins Stück passen. Das ganze Jahr über sammelt er in einer Liste Werke, die ihm besonders gut gefallen. Die meisten Ideen kämen ihm beim Spazierengehen mit seinem Hund. Dieses Jahr interpretierte er unter anderem die Texte von "Don't worry, be happy" und dem Song des Affenkönig King Louis aus dem "Dschungelbuch" neu. Das sei jedes mal "brutal viel Arbeit". Das Ergebnis kann sich jedoch sehen und vor allem auch hören lassen.

Die Vorführungen finden an den Samstagen, 23., 30. Januar sowie 6. Februar und an den Sonntagen 24., 31. Januar und 7. Februar jeweils um 15 Uhr und 19.30 Uhr statt. Karten gibt es telefonisch ab 16 Euro unter 08142/28 41 790

© SZ vom 21.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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