Fürstenfeldbruck:Ausziehtisch neben Hirnholzlampe

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Die Regionalmesse Interior in Fürstenfeld steht vor allem im Zeichen der Schreiner. Sie zeigen, wie man aus natürlichen Werkstoffen hochwertige Möbel, Accessoires und Kunstwerke herstellen kann

Von Linda Zahlhaas, Fürstenfeldbruck

Am Sonntag endete die dreitägige Regionalmesse "Interior - Ambiente und Lifestyle". Bei schönstem Frühlingswetter zog es besonders am letzten Tag viele Besucher und Spaziergänger auf die Veranstaltung. "Für so eine kleine Fachmesse sind wir mit den Besucherzahlen hochzufrieden", erklärt der Veranstalter und Brucker Stadtrat Markus Droth. Insgesamt beziffert er die Zahl der Besucher, ebenso wie in den Vorjahren, auf etwa 4500 Besucher.

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(Foto: Fotos: Günther Reger)

Denis Dostmann (links) und Klaus Jung ziehen ihren Lamellentisch aus,

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(Foto: Günther Reger)

Peter Friedrich zeigt, wie Licht durch schwedische Hirnholzplatten scheint.

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(Foto: Günther Reger)

Der Brucker Florian Saur arbeitet mit einer Kettensäge.

Das Veranstaltungsforum Fürstenfeld mit seinen Holzbalken bot den 60 Ausstellern den passenden Rahmen, sich zu präsentieren. Zu lokalen Produkten wie den Saucen- und Senfs der Manufaktur Münchner Kindl oder frisch gebrühtem Kaffee der Kaffeerösterei Fini, zum Probieren angeboten wurden, konnten sich die Besucher von neuen Einrichtungsideen inspirieren lassen. Den Kern der Interior bildete nach wie vor das Schreinerhandwerk.

Dieses zeigte, wie unterschiedlich Holz verarbeitet werden kann. Acht Innungsschreinereien aus dem Landkreis stellten ihre Arbeiten vor. Alexander Schanderl, selbst Schreinermeister, vertrat den Stand der Schreinerei Huber aus Steinbach. "Der Trend dieses Jahr ist eine Mischung aus Rustikalem und Modernem", erklärt Schanderl und zeigt auf einen Tisch aus historischer Balkeneiche mit modernen Edelstahlkufen. "Nach wie vor ist auch Wildeiche kombiniert mit lackiertem Glas ein Trendsetter", so Schanderl.

Denis Dostmann (links) und Klaus Jung ziehen ihren Lamellentisch aus. (Foto: Fotos: Günther Reger)

Dem stimmt auch Denis Dostmann, Schreinermeister und Geschäftsführer von Lignum Arts aus Fürstenfeldbruck zu. Bei Massivholz sei Eiche nach wie vor beliebt. "Die Leute wollen Holz sehen, wie es gewachsen ist. Zum Beispiel mit Ästen. Das macht das Produkt aus". Lignum Arts stellte eine Weiterentwicklung des stufenlos ausziehbaren Lamellentischs vor. Für diese Idee gewannen Dostmann und sein Kollege Tobias Jung bereits 2006 den ersten Platz der Designale. Die neue Entwicklung ermöglicht es jetzt, die Tischplatte auszuziehen, ohne die Tischbeine anheben zu müssen. Dadurch kann ein bereits gedeckter Tisch problemlos vergrößert werden.

Peter Friedrich zeigt, wie Licht durch schwedische Hirnholzplatten scheint. (Foto: Günther Reger)

Neben den lokalen Ausstellern kamen einige auch von weiter her. Peter Friedrich er ist für zwei Monate aus Schweden nach Deutschland gereist, um seine Holzarbeiten aus Hirnholzfurnieren vorzustellen. Er zeigte Untersetzer, Schneidebretter und Holzlampen. Für die Lampen verwendete er knapp zwei Zentimeter dicke Hirnholztafeln einer bestimmten schwedischen Kiefernart. Diese sind leicht transparent und zeigen so ein besonders warmes Licht.

Direkt mit der Kettensäge vor Ort im Innenhof des Forums bearbeitete Florian Saur aus Fürstenfeldbruck seine Holzskulpturen aus ganzen Holzstämmen. Ohne die Haptik und Struktur des Holzes zu verlieren, sägt er seine Skulpturen. "Auf der Messe habe ich viel Zuspruch und positives Feedback bekommen", freute er sich. Seit vier Jahren arbeitet der gelernte Schreiner an diesen Skulpturen und kleineren Möbelstücken.

Der Brucker Florian Saur arbeitet mit einer Kettensäge. (Foto: Günther Reger)

Ebenfalls im Innenhof vertreten waren die Holzboards von "Almighty Boards". Die Brüder Sari Siegl und Sami Siegl haben zusammen mit Andreas Mall und dem Physiotherapeuten Felix Brach ein Board entwickelt, mit dem man auf einer Slackline balanciert. "Die Grundidee war, ein Trockentraining für Snowboarder zu entwickeln", erklärte Sari Siegl. In Verbindung mit einer Blackroll verkaufen sie ihre Boards jetzt zur Schulung des Gleichgewichts.

In Zukunft solle die Messe alle zwei Jahre stattfinden, mit dem Schwerpunkt auf die Schreiner, so Droth. Die Termine seien schon reserviert.

© SZ vom 14.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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