Fürstenfeldbruck:Auf historischen Spuren

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Der alte Schlachthof von Fürstenfeldbruck ist Schauplatz am "Tag des offenen Denkmals". (Foto: Carmen Voxbrunner)

"Tag des offenen Denkmals" wartet mit reichhaltigem Programm auf

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Einmal im Jahr sind die Landkreise aufgerufen, die interessantesten Denkmäler für den Öffentlichkeit zugänglich zu machen und den Besuchern die Bedeutung dieser historischen Gebäude näher zu bringen. Nun jährt sich der "Tag des offenen Denkmals" zum 25. Mal. Für dieses Jubiläum hat sich thematisch am europäischen Kulturerbe-Jahr orientiert und das Motto "Entdecken, was uns verbindet" gewählt. Und den Verantwortlichen im Landkreis ist es gelungen, ein in Teilen zugleich passendes und spannendes Programm fürd en Sonntag, 9. September, zusammen zu stellen.

Wie schon in den vergangenen Jahr sind es vor allem die Bustouren, die besonders empfehlenswert sind. Die erste führt zu den wichtigsten Brücken im Landkreis. Kreisheimatpflegerin Susanne Poller wird während der knapp vierstündigen Tour, die um 13 Uhr am Landratsamt beginnt, die historische Bedeutung ausgewählter Brücken erläutern. Viele interessante Geschichten verspricht auch die zweite Bustour, die von Kreisheimatpflegern Toni Drexler und Sepp Kink organisiert wird. Gemeinsam mit den Teilnehmern begeben sie sich auf die Spuren der italienischen Wanderarbeiter, von denen sich noch einige entdecken lassen. "Mir ist es wichtig zu zeigen, wie die Arbeiter am Erscheinungsbild des Landkreises mitgewirkt haben", sagt Drexler.

Dafür geht es zurück bis ins 19. Jahrhundert, als die ersten Wanderarbeiter hier beschäftigt waren - vor allem in den Ziegeleien. Bis 90 Prozent der Mitarbeiter in den Betrieben, schätzt Drexler, seien in den Sommermonaten die Wanderarbeiter gewesen, die meisten von ihnen aus dem Friaul. Die Region sei das Armenhaus Italiens gewesen. Durch das Geld, das die Arbeiter hier verdient haben, habe sich die Region schnell entwickelt und sei zu einem gewissen Wohlstand gekommen. Kink erinnert sich noch daran, wie er als junger Lehrer in Emmering die Kinder sizilianischer Gastarbeiter, die unter anderem im Regina-Werk beschäftigt waren, unterrichtet hat. Diese Tour beginnt um 13.30 am Landratsamt. Für beide Fahrten ist eine Anmeldung unter 08141/51 95 37 nötig.

Mit dem Einfluss von Verkehrsverbindungen auf die Besiedlung des Landkreises beschäftigen sich zwei Führungen jeweils um 13.30 und um 15 Uhr im Museum Fürstenfeldbruck. Betrachtet wird die Entwicklung von den ältesten bekannten Verbindungen in der Steinzeit bis zur Autobahn. Am Jexhof beschäftigt man sich mit einer architektonischen Verbindung: dem Fachwerk. Dazu dürfen die Besucher von 13.30 Uhr an beim Bau eines Fachwerk-Objekts mithelfen. Kindern können von 14 Uhr an das Filzen ausprobieren, um 15 Uhr gibt es eine Führung für Erwachsene. Um 13.30 Uhr öffnet außerdem das Depot in Unterschweinbach und gewährt einen Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit. In der Furthmühle ist die Sonderausstellung zu Lebensmitteln vor der Zeit von Supermärkten zu sehen, außerdem finden um 14, 15 und 16 Uhr Führungen statt.

Der Verein Subkultur will im Alten Schlachthof in Fürstenfeldbruck zeigen, dass er mehr bietet als nur Konzerte. Deshalb beschäftigt man sich dort mit der Geschichte des Gebäudes. Eingeladen sind mehrere Zeitzeugen, die von elf Uhr an bei einem Weißwurstfrühstück von ihrer Zeit im Schlachthof erzählen, von ihrer Lehre, den Arbeitsabläufen und allem anderen, was die Besucher interessiert. Um 15 Uhr gibt es außerdem eine Podiumsdiskussion zur Zukunft des sanierungsbedürftigen Gebäudes. Für die jüngsten Besucher ab acht Jahren veranstaltet der Kreisjugendring von 13 bis 15.30 Uhr auf dem Klostergelände eine Schatzsuche.

Insgesamt gibt es zwölf verschiedene Programmpunkte über den ganzen Landkreis verteilt - und damit sicher für jeden Interessierten genau das passende. Das komplette Programm ist auf der Internetseite des Landratsamts unter www.lra-ffb.de zu finden.

© SZ vom 18.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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