Fürstenfeldbruck:Areal für Spaß und Bewegung

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Ein Theaterstück krönt den Tag der offenen Tür auf dem Fürstenfeldbrucker Abenteuerspielplatz. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Abenteuerspielplatz stellt sich der Öffentlichkeit vor

Von Verena Niepel, Fürstenfeldbruck

Kinder rennen mit erhobenen Pappschwertern auf die "Black Pearl" zu. Das große Piratenschiff wird vom Boden und von den Holztürmen aus unter großem Geschrei und Gelächter erobert. Zur Stärkung schnell noch ein Stück Kuchen oder ein Bratwurstbrötchen und weiter geht's über die Holzleitern direkt auf das Schiff und wer sich gut versteckt, greift aus dem Hinterhalt an. Der Betreuer des Fürstenfeldbrucker Abenteuerspielplatzes, Gernot Welsch, hatte Kinder, Eltern und Bürger zum Grillen und Spielen eingeladen. Normalerweise haben nur Kinder bis 13 Jahre Zutritt und dürfen sich unter Aufsicht auf dem großen Areal austoben - wie etwa ein Piratenschiff erobern.

Der Tag der offenen Tür war schon länger geplant gewesen und lockte rund 50 Besucher mit einem großen Unterhaltungsangebot. Eine Besucherin ist mit ihrem Sohn und den zwei Enkelinnen da. Sie findet es toll, dass die Kleinen "nicht nur mit gekauftem Zeug, sondern auch mit Naturalien" spielen könnten.

Eigentlich fällt der Tag der offenen Tür auch mit dem 40-jährigen Bestehen der beliebten Einrichtung zusammen, doch "für eine 40-Jahr-Feier ist es nicht der richtige Rahmen", findet Gernot Welsch. Bauzäune und Container machen den Fußballplatz zurzeit unbenutzbar. Um dringend benötigte Kindergartenplätze zu schaffen, wird am städtischen Kindergarten Nord gebaut. Die Container sollen daher noch zwei Jahre auf dem Gelände des Spielplatzes stehen. Doch auch ohne Fußball ist der Tag der offenen Tür trotz Urlaubszeit ein Erfolg. Besonders viele Kinder warteten vor der Schminkstation, wer mutig war, ließ sich auch die Haare rot oder grün einfärben. Dabei guckten die weniger Experimentierfreudigen in der Schlange dann doch eher skeptisch zu.

Kettcar-Fahren ist mindestens genauso beliebt wie sich mit Glitzer im Gesicht schmücken zu lassen. Leider klemmte ausgerechnet am Tag der offenen Tür bei einem Fahrzeug eine Schraube. Mit vollem Tatendrang überlegten drei junge Gäste mit der Betreuerin Carolin Dörflinger, was für eine Reparatur benötigt wird: "Was brauchen wir? Brecheisen, Nägel, Hammer", einigten sich die Drei.

Die Erzieherin verlässt die Gruppe. Sie blickt gerne auf die vergangenen zwei Jahre zurück und erzählt begeistert von dem Konzept des Abenteuerspielplatzes. "Es ist nicht so zwangsmäßig wie in der Schule", betont sie. "Die Kinder kommen, wann sie möchten, und haben Spaß beim Lernen."

Ganzjährig bietet das Team, bestehend aus zwei Vollzeitkräften und einem Praktikanten, Aktionen an. Dazu gehören auch zahlreiche Upcycling-Projekte. Schmunzelnd erzählt Carolin Dörflinger von Handtuchhaltern aus Tennisbällen, die sie zuletzt in der Werkstatt gebastelt haben. Als nächstes sind Lampen aus Flaschen geplant. Das Highlight des Tages ist die gemeinsam gestaltete Theateraufführung am Nachmittag. "Hochverehrtes Publikum, wir teilen Ihnen heute das Stück 'Hunde müssen auch was lernen' mit", kündigte ein Schauspieler das an. In dem Stück geht es nicht um Menschen, sondern um Hunde, die statt in die Arbeit in die Hundeschule gehen, wo fleißig "Sitz" und "Platz" geübt werden muss. Jeder der wollte, konnte an dem Theaterstück mitwirken. Trotz großem Gekicher wurde der rote Faden nicht verloren und zum Schluss gab es großen Applaus.

Abenteuerspielplatz Fürstenfeldbruck, Theodor-Heuss Straße 20, geöffnet werktags 14 bis 18 Uhr.

© SZ vom 22.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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