Fürstenfeldbruck:Arbeitslosenquote steigt leicht an

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Zum Ende der Schul- und Lehrzeit suchen viele Jugendliche eine Stelle

Von Gerhard Eisenkolb, Fürstenfeldbruck

Im Monat Juli ist die Arbeitslosenquote im Landkreis Fürstenfeldbruck um 0,1 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent angestiegen. Laut dem Bericht der für den Landkreis zuständigen Agentur für Arbeit Weilheim nahm die Zahl der bei der Behörde gemeldeten und eine Stelle suchenden Personen um 113 auf nunmehr insgesamt 2993 zu, von denen 1435 Frauen und 1558 Männer sind. Das sind aber immer noch 22 Arbeitslose weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres, als die Quote noch bei 2,6 Prozent lag. 960 Personen beendeten ihre Arbeitslosigkeit. Laut Pressesprecherin Elvira Thoma meldeten sich im vergangenen Monat insgesamt 1072 Landkreisbürger neu oder erneut arbeitslos. Für den Herbst wartet die Pressesprecherin jedoch mit einem sehr optimistischen Ausblick auf. Nach den Sommerferien würden ganz viele Verträge abgeschlossen und damit viele Arbeitslose vermittelt.

Als Grund für den Anstieg der Arbeitslosenquote nannte Thoma auf SZ-Anfrage einen starken Anstieg der Zahl der Jugendlichen in der Statistik. Sie spricht in diesem Zusammenhang von einer "normalerweise unproblematischen Arbeitslosigkeit". Zum einen handle es sich nämlich um Schulabsolventen, die sich für die Zeitspanne zwischen ihrem Schulabschluss und dem Beginn eines Studiums beschäftigungslos meldeten, damit diese Übergangsphase später als Wartezeit für die Rentenversicherung angerechnet werden kann. Arbeitslosengeld kann ja nur beziehen, wer vorher in diese Versicherung Beiträge eingezahlt hat. Zum anderen tauchten diejenigen neu in der Statistik auf, die ihre Lehrzeit beenden, aber nicht von ihrem Ausbildungsbetrieb als Festangestellte übernommen werden.

Seit Anfang dieses Jahres haben sich bisher 1026 Jugendliche bei der Geschäftsstelle der Weilheimer Agentur in Fürstenfeldbruck für einen Ausbildungsplatz beworben. Von diesen jungen Frauen und Männern sind einen Monat vor dem Beginn des Ausbildungsjahres im September noch 373 ohne eine Stelle. Die Zahl der freien Lehrstellen ist weit größer. Von den ursprünglich 910 von Unternehmen und Handwerksbetrieben gemeldeten Ausbildungsplätzen sind noch 430 unbesetzt. Statistisch gesehen, stehen damit für jeden, der noch eine Lehrstelle sucht, 1,15 Angebote zur Verfügung. Diese Diskrepanz von Angebot und Nachfrage führt Thoma auf zwei Gründe zurück. Erstens passten die Interessen der Jugendlichen oft nicht zu den offenen Stellen. Zweitens setzten viele Berufe ein gewisses Bildungsniveau und damit einen Notendurchschnitt voraus, den nicht alle Bewerber erfüllten. Hier appelliert Thoma an die Lehrherren, es auch mit Leistungsschwächern zu versuchen und ihnen eine Chance zu geben. An Jugendliche appelliert sie, nicht nur an ihrem Traumberuf zu hängen und es mit einer anderen Stelle zu versuchen.

Der Bestand an freien Stellen für den Landkreis Fürstenfeldbruck wird für den Stichtag im Juli mit 1331 angegeben, von denen 351 im vergangenen Monat neu hinzukamen. Der Schwerpunkt an offenen Stellen liegt in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Lehrer und Erziehung, kaufmännische Dienstleistungen, Handel und Vertrieb sowie Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit.

© SZ vom 02.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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