Fürstenfeldbruck:Anders wohnen

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Dionys Zehentbauer bemüht sich seit vielen Jahren um ein Mehrgenerationenprojekt. (Foto: Günther Reger)

Brucker Projekt wird beim bundesweiten Aktionstag vorgestellt

Eine Siedlung in ökologischer Bauweise, in der Jung und Alt unter einem Dach leben, in der sich Familien und Senioren gegenseitig helfen und Autos oder Haushaltsgeräte gemeinsam nutzen - so etwas schwebt Dionys Zehentbauer vor. Vor etwa einem Jahr schien es, als könnten er und ein Kreis interessierter Familien diesem Ziel sehr nahe sein. Denn Fürstenfeldbruck wollte den Sportplatz des Alten Graf-Rasso-Gymnasiums verkaufen - wie geschaffen für die geplanten 15 Wohneinheiten nebst Gemeinschafsbereich. Doch die eigens gegründete GbR "Neues Wohnen Bruck", die sich die fachliche Unterstützung durch die in Ohlstadt ansässige genossenschaftliche Wohnungsbaugesellschaft Maro sicherte, zog in der städtischen Ausschreibung den Kürzeren. Denn die hoch verschuldete Stadt war auf einen möglichst hohen Verkaufserlös angewiesen, um wiederum Projekte des Sozialen Wohnungsbaus zu finanzieren.

Seither geht die Suche der Initiative nach einem mindestens 2000 Quadratmeter großen Grundstück weiter. Oberbürgermeister Klaus Pleil (BBV) und große Teile des Stadtrats, allen voran die frühere Planungsreferentin Gabriele Fröhlich (SPD), haben mehrmals ihre Bereitschaft bekundet, solch neue Wohnformen zu unterstützen und bei der Grundstückssuche zu helfen. So war kurze Zeit das Areal der früheren Grundschule am Niederbronner Weg im Gespräch. Nachdem aber nach dem Umzug der Schule Teile der Stadtverwaltung in den Altbau ausgelagert wurden, rückte ein Abriss in weite Ferne. Sowohl Bauamtschef Martin Kornacher als auch Zweiter Bürgermeister Erich Raff (CSU) konnten Anfang dieser Woche auch noch keine anderen Flächen nennen, die in Frage kommen könnten. Gleichwohl rückt das Thema nun erneut in den Blickpunkt. Denn am Samstag, 26. September, beschäftigt sich der bundesweite Aktionstag des Bundesfamilienministeriums mit gemeinschaftlichen Wohnformen. Von 14 Uhr an wird es deshalb im Brucker LiB-Mehrgenerationenhaus am Sulzbogen in Bruck erneut um das Projekt "Neues Wohnen Bruck" gehen. Denn Zehentbauer will dran bleiben und findet, dass es höchste Zeit ist, über neue Wohnformen nicht nur nachzudenken, sondern diese auch endlich einmal umzusetzen - wie dies beispielsweise in Städten wie Tübingen längst passiert.

Am Samstag wird auch informiert über das Landkreisprojekt "Wohnen für Hilfe". Dabei können junge Menschen bei Senioren einziehen und helfen im Gegenzug im Haushalt - nach der einfachen Faustformel "Eine Stunde Mithilfe im Monat für einen Quadratmeter.

Eine Übersicht aller Projekte in der Region gibt es unter aktionstage.fgw-ev.de, Informationen zum Brucker Wohnprojekt unter Telefon 08141/178 29 oder dionyszehentbauer@googlemail.com

© SZ vom 23.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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