Fürstenfeldbruck:Amper bleibt belastet

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Landratsamt warnt weiterhin davor, im Fluss zu baden

Von Moritz Dauer, Fürstenfeldbruck

Rainer Götz geht regelmäßig in der Amper schwimmen. Götz ist ein "Amper-Fan", wie er sagt, er ist in der Nähe aufgewachsen und hat in dem Fluss schwimmen gelernt. Götz sagt, weder er selbst noch sein Sohn hätten bislang Probleme mit Krankheitserregern gehabt. Das Fürstenfeldbrucker Landratsamt warnt dennoch vor dem Baden in der Amper.

Früher wurde ganz selbstverständlich in den Fluss geschwommen. In Fürstenfeldbruck gab es sogar ein Amperbad, das geschlossen wurde, als 1986 ein Badeverbot für die Amper erteilt wurde. Vor mehr als zehn Jahren wurde es aufgehoben, dennoch warnt das Landratsamt wegen bakteriologisch-hygienischer Belastungen immer noch vor dem Schwimmen in dem Fluss. Grund dafür sind starke Schwankungen der Wasserqualität.

Diese rühren von den Zuflüssen aus landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Normalerweise stellen diese kein Problem dar, bei starkem Regen jedoch beeinflussen sie die Qualität der Amper extrem. Das liegt daran, dass der Boden die Düngstoffe, welche krankheitserregende Bakterien enthalten, in so großer Menge nicht aufnehmen kann. Diese werden dann in den nächsten kleineren Bach geschwemmt, der dann das Wasser in die Amper trägt.

Um vorherzusagen, wann tatsächlich in der Amper geschwommen werden kann, müssten häufig Messungen durchgeführt werden, die aber schon am darauffolgenden Tag nicht mehr die aktuelle Wasserqualität wiedergeben würden, da Starkregen bereits am nächsten Tag die Wasserqualität verändern kann. Selbst regelmäßige Untersuchungen der Wasserproben böten also keine Sicherheit bei der Bewertung der Wasserqualität, heißt es aus dem Landratsamt. Derartige Probenentnahmen hält man deshalb für "sinnlos, gegebenenfalls sogar für irreführend".

Deshalb ist Schwimmen in der Amper nur auf eigene Gefahr erlaubt. Das hängt auch damit zusammen, dass die Krankheitserreger über den Mund aufgenommen werden können, was vor allem für Kinder gefährlich ist, die oft unachtsamerweise Wasser verschluckten. Auch Maßnahmen wie die Entschlammung des Stauraums des Kraftwerks bringen laut Wasserwirtschaftsamt keine grundsätzliche Verbesserung der Belastungssituation. Auch die Desinfektion von Abwasser hilft in diesem Fall wenig, da die diffusen Quellen das Hauptproblem für die Belastung bilden.

© SZ vom 20.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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