Fürstenfeldbruck:Alle zwei Wochen Neues zu erwarten

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Gerda Hasselfeldt ehrt Josef Maierl für langjährige CSU-Mitgliedschaft; rechts: Vorsitzender Andreas Lohde. (Foto: Reger)

Gerda Hasselfeldt klärt die CSU in Bruck über Flüchtlingspolitik auf

Von Karl-Wilhelm Götte, Fürstenfeldbruck

Das Defilee der Geehrten war schon fast zu Ende. Etwa drei Dutzend Frauen und Männer wurden für zehn, 30 oder 40 Jahre Mitgliedschaft in der Brucker CSU geehrt und mit einer Urkunde ausgestattet. "Luggi, komm nach vorne", forderte Andreas Lohde, der Brucker CSU-Ortsvorsitzende, noch Ludwig Lösch auf. Der war 1964 in die CSU eingetreten und erhielt als einziger eine Urkunde für 50-jährige Mitgliedschaft. Ein Jahr zu spät, aber das war nicht weiter schlimm. Lösch stellte sich anschließend mit Gerda Hasselfeldt zum Festfoto auf. Die Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der CSU-Landesgruppe war eigens zu diesem Ehrungsmarathon nach Fürstenfeldbruck angereist und sprach auch über die Flüchtlingskrise.

Deutschland müsse die Zahlen der Flüchtlinge reduzieren, die Grenzen der Belastbarkeit seien erreicht, so Hasselfeldt. Das sage übrigens jetzt auch die Kanzlerin, übermittelte sie den anwesenden CSU-Mitgliedern. Das beinhalte auch die Aussetzung des Familiennachzuges für zwei Jahre. Hasselfeldt trat für konsequente Abschiebung von Flüchtlingen ein. "Viele kommen, weil es ihnen hier wirtschaftlich besser geht", sagte die langjährige Bundestagsabgeordnete. "Da müssen wir jetzt die Spreu vom Weizen trennen."

Man brauche für die Reduzierung der Flüchtlingszahlen die Türkei. "Sonst kriegen wir das nicht in den Griff", so Hasselfeldt. Sie baute jedoch gleichzeitig vor: Es werde jedoch kein Zugeständnis geben, die Türkei in die EU aufzunehmen. Trotzdem will man die Türkei dazu bewegen, dass die 3,5 Millionen Flüchtlinge, die dort seien, auch dort bleiben. "Das wird wohl Geld kosten", meinte Hasselfeldt. Sie beharrte darauf, Deutschland als eine Art Insel der Seligen zu betrachten: "Wir sind ein attraktives Land mit dem meisten Wohlstand. Das soll so bleiben."

Hasselfeldt beteiligte sich bei der Versammlung auch an der Von-Hören-Sagen- Gerüchteküche. Sie habe gehört, dass sich Flüchtlinge in Simbach am Inn bei dortigen Hauseigentümern auf die Terrasse setzen. Dann kam sie wieder auf die Flüchtlingskrise als "Weltproblem" zu sprechen. "Da müssen auch die USA helfen", meinte die CSU-Politikerin. Sie bereitete die Anwesenden auf weitere Flüchtlingspakete der großen Koalition vor. "Das ist nicht das Ende aller Überlegungen", sagte Gerda Hasselfeldt. Mindestens alle zwei Wochen könnte es demnächst etwas Neues geben. In diesem Turnus würden sich CDU und CSU jetzt zusammensetzen, sei verabredet worden.

Was da noch kommt, darauf ist auch Ludwig Lösch gespannt. "Wir müssen uns Ehrlichkeit auf die Fahnen schreiben", forderte er von seiner Partei.

© SZ vom 09.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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